Diskussionsreihe Ost-West, Nord-Süd

documenta © documenta

Di, 03.05.2022

18:00 Uhr

Goethe-Institut

Von Vasarely bis Off-Biennale: Ungarische Künstler:innen auf der documenta

Vom 18. Juni bis 25. September 2022 findet in Kassel die 15. documenta unter dem Titel documenta fifteen statt, wo sich auch das Team der OFF Biennale Budapest vorstellen wird. Aus diesem Anlass veranstaltet das Goethe-Institut in der ersten Jahreshälfte 2022 die Gesprächsreihe Von Vasarely bis Off-Biennale: Ungarische Künstler:innen auf der documenta. Die Themen der einzelnen Gespräche haben wir gemeinsam mit der Kulturwissenschaftlerin Dr. Andrea Pócsik ausgewählt. Sie wird die Diskussionen auch moderieren.


Ost-West, Nord-Süd

Die Geschichte der documenta wird während der Gesprächsreihe in mehrfacher Hinsicht thematisiert. Zur letzten Folge laden wir Gäste ein, die in verschiedenen kunst- und kulturpolitischen sowie sozialhistorischen Epochen an den Kasseler Events teilgenommen hatten. Dieses Gespräch markiert das Ende der Reihe, in mancher Hinsicht aber auch den Auftakt der Veranstaltungen in Kassel, die am 18. Juni starten, und in deren Rahmen die Besucher*innen das Ende einer Ära erleben können: Wo positioniert sich Ungarn – statt der ehemaligen Ost-West-Achse – auf der (Kunst-)Landkarte der „globalen Nord-Süd-Achse“?

Es diskutieren:
Katalin Ladik, Dichterin, Performerin, bildende Künstlerin
Lívia Páldi, Kuratorin, Kunsthistorikerin
János Sugár, Mediakünstler, bildender Künstler, Lehrer

Moderatorin: Andrea Pócsik

Link zur Facebook-Veranstaltung: https://fb.me/e/33alYEsai

Aufzeichnungen der früheren Diskussionen sind auf unserem YouTube-Kanal zu finden:
https://youtube.com/playlist?list=PLgQC7iZ7v3okz-6rRBqc0-Tl3sNONlOr9
 
 
Katalin Ladik wurde am 25. Oktober 1942 im multiethnischen Újvidék (Novi Sad) in eine ungarische Familie geboren. Aufgewachsen in einem multinationalen, mehrsprachigen und multikulturellen Umfeld, wurde ihre kreative Vorstellungskraft in den Bereichen Literatur, bildende Kunst, Klangpoesie, Radio-Hörspiel und Performance von einer farbenreichen Kulturlandschaft und von vielfältigen volkstümlichen Traditionen genährt. Inspiriert von lokalen und internationalen volkstümlichen Traditionen und von Praktiken der Neo-Avantgarde, verschmolz Ladik all dies in provokanter Ausdrucksweise mit Mitteln der visuellen, Bewegungs-, Klang- und schriftstellerischen Kunst. Ihr Lebenswerk ist geschriebene, klingende und visuelle Poesie: bildende Kunst, Performance, Happening, experimentelle Musik, Theater, Film und Hörspiel. Sie veröffentlichte ihre Gedichte und Romane in neunzehn Einzelbänden. Seit 1992 lebt und arbeitet sie in Budapest.


Lívia Páldi, Kuratorin und Kunsthistorikerin, arbeitet derzeit in der Fővárosi Képtár (Hauptstädtische Galerie) des Kiscell-Museums des Historischen Museums Budapest (BTM Kiscelli Múzeum).
Sie war von März 2017 bis März 2021 Kuratorin für visuelle Kunst am Project Arts Centre in Dublin und von 2012 bis 2015 Direktorin des BAC – Baltic Art Centre in Visby (Schweden). Zwischen 2007 und 2011 arbeitete sie als Chefkuratorin der Műcsarnok (Kunsthalle) Budapest. Sie veranstaltete Vorträge, Gespräche und Workshops und hat zahlreiche Ausstellungen organisiert sowie viele Bücher und Ausstellungskataloge herausgegeben. Sie war eine der kuratorischen Agent*innen der dOCUMENTA (13) und nahm 2016 an der Arbeit der Kurator*innengruppe der OFF-Biennale Budapest teil.


János Sugár, Jahrgang 1958, schloss 1984 sein Studium der Bildhauerei an der Magyar Képzőművészeti Főiskola (Ungarische Akademie der bildenden Künste) ab. Zwischen 1980 und 1986 wirkte er aktiv an der Arbeit der von Miklós Erdély geleiteten Indigo-Gruppe mit. Er ist seit 1984 ausstellender Künstler und Teilnehmer vieler nationaler und internationaler Ausstellungen. Zwischen 1990 und 1995 war er Vorstandsmitglied des Balázs Béla Stúdió. 1990 erhielt er den Großen Preis der 8. Internationalen Biennale für Kleinplastik in der Műcsarnok (Kunsthalle) Budapest. 1992 war er Teilnehmer der documenta IX in Kassel. Er ist einer der Gründer des Lehrstuhls für Intermedialität an der Magyar Képzőművészeti Egyetem (Ungarische Universität der bildenden Künste), wo er seit 1990 als Lehrer tätig ist. Eine Auswahl seiner Filme wurde 1998 in den Anthology Film Archives in New York gezeigt.
„Mein eigentlich prägendstes Erlebnis bezüglich der documenta von 1992 war, dass im ganzseitigen Artikel der Tageszeitung ,Népszabadság‘ über die Ausstellung mein Name nicht erwähnt war. Das hat mir bestätigt, dass ich etwas richtig gemacht hatte.“
 

 

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