Wolfgang Tillmans ist einer der einflussreichsten und bedeutendsten Künstler seiner Generation. Während seiner gesamten Karriere hat er die Möglichkeiten der Bildgestaltung hinterfragt und eine neue Subjektivität in die Fotografie gebracht. Er verbindet Intimität und Verspieltheit mit Gesellschaftskritik und stellt damit etablierte Werte und Hierarchien in Frage. Auch in seiner Kunst sind verschiedene Genres, Themen, Techniken und Ausstellungsstrategien ohne jegliche Hierarchie integriert. Seit seinen frühen Bildern, die sich mit der neuen sozialen und kulturellen Ordnung der Zeit nach der AIDS-Krise und dem Fall der Berliner Mauer auseinandersetzen, hat Tillmans stets eine politisch engagierte Kunst gemacht und zu bestimmten politischen Themen auch öffentlich Stellung bezogen. In den letzten Jahren ist sein politisches Engagement über die Praxis des Bildermachens hinausgegangen; im Sinne des sozialen Aktivismus und der Solidarität hat er mehrere Kampagnen u. a. für die Verteidigung der Demokratie und der LGBTQ-Rechte mittels der von ihm gegründeten Between Bridges Foundation initiiert.
Im Jahr 2000 erhielt er als erster Fotograf und erster nicht-britischer Künstler den jährlich von der Tate in London verliehenen Turner Prize, 2009 wurde er mit dem Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet. 2009 wurde er zum Fellow der Tate, 2012 zum Mitglied der Berliner Akademie der Künste und 2013 zum Mitglied der Royal Academy of Arts in London gewählt. Tillmans wurde 2015 mit dem Hasselblad Foundation International Award in Photography und 2018 mit dem Kaiserring-Preis der Stadt Goslar ausgezeichnet.
Eröffnung
4. Juni, 19–22 Uhr
Künstlervortrag
5. Juni, 19 Uhr, Trafó nagyterem
Wolfgang Tillmans hält einen Vortrag in englischer Sprache über seine künstlerische Praxis.
Die Ausstellung in der Trafó Galéria kam mit Unterstützung des Goethe-Instituts zustande.
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