Lesung/Diskussion Martin Schäuble: Endland

Lesereihe zur Migration in die Festung Europa

Endland © Hanser Die europäische Flüchtlingskrise hält an: Während nach wie vor wieder steigende Zahlen an Menschen auf der Flucht vor Krieg und Gewalt bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer ihr Leben riskieren, wird es den Besatzungen von Rettungsschiffen zunehmend untersagt, in europäischen Häfen anlegen zu dürfen. Eine gemeinsame europäische Antwort auf die Krise erscheint derweil ferner denn je.
 
Im Anschluss an das vorangegangene Projekt „Wohin? 21 Fragen zu Flucht und Migration“, das sich in vierzig Interviews mit Autor*innen und Intellektuellen aus verschiedenen Ländern vielfältig dem Thema Migration annimmt, möchte das Goethe-Institut nun seine im September  begonnene Lesereihe zur Flüchtlingsproblematik fortsetzen, dieses Mal mit drei Veranstaltungen zu Martin Schäubles Jugendroman „Endland“:

Der junge Soldat Anton bewacht die Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von der Nationalen Alternative, der neuen Regierungspartei, und vom Selbstbewusstsein seines Landes. Seinem besten Freund Noah dagegen ist diese Politik verhasst. Er ist weder für Atomkraft und die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, noch findet er es richtig, dass Flüchtlingen kein Schutz geboten wird. Menschen wie Fana, die nach ihrer Flucht aus Äthiopien im letzten Flüchtlingslager Deutschlands auf Anton trifft und sich mit ihm anfreundet. Als Anton einen tödlichen Anschlag ausführen soll, ist er gezwungen, sich zu entscheiden: für eine nationale Ideologie oder für seine Freunde - und ein freies Leben.
 
Zu den Lesungen mit anschließender Diskussion in Jerusalem und Tel Aviv laden wir Sie herzlich ein. Daneben wird es eine interne Veranstaltung mit einer Abitur-Klasse an der Schmidt-Schule Jerusalem geben. Der Carl Hanser Verlag hat uns hierzu freundlicherweise  Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt.
  
Martin Schäuble, geboren 1978, recherchierte als Journalist vor 15 Jahren erstmals in rechten Milieus. Später studierte er in Berlin, Israel und den Palästinensergebieten Politikwissenschaften und promovierte über zwei Dschihadisten. Er bereiste weltweit Armuts- und Krisenregionen und traf viele Menschen auf der Flucht. Auch in Deutschland sprach er mit zahlreichen Flüchtlingen und setzte sich mit dem Thema auseinander. Bei Hanser erschienen bereits Zwischen den Grenzen (2012), Black Box Dschihad (2011) und Die Geschichte der Israelis und Palästinenser (2007). 2017 folgte sein Jugendroman Endland.
 
Moderation: Alexandra Föderl-Schmid (Süddeutsche Zeitung, Tel Aviv)

Weitere Veranstaltung
Goethe-Institut in Tel Aviv: Di, 27.11.18, 19:00 Uhr
 

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