Filmfestival Mensch - Human Rights Film Festival 2018


In diesem Jahr findet anlässlich des 70. Jahrestages der UN-Menschenrechtscharta in den Cinemathequen von Tel Aviv und Jerusalem erstmals das Filmfestival Mensch! statt. Das schweizerisch-österreichisch-deutsche Gemeinschaftsprojekt feiert die von allen Ländern anerkannte unveräußerliche Würde aller Menschen als einen Meilenstein in der Geschichte der Menschenrechte.

Im Rahmen des Festivals Mensch! werden besondere, nach künstlerischen Kriterien und aufgrund ihrer „menschlichen“ Inhalte ausgewählte Filme gezeigt. Im Deutschen meint das Wort „Mensch“ ein menschliches Wesen, im Jiddischen bezeichnet es eine Person, auf deren moralisches und integres Verhalten Verlass ist. Menschsein bedeutet Demut, Empathie und Sensibilität für die Gefühle und Bedürfnisse Anderer.

Die Filme greifen soziale und menschenrechtliche Fragen auf wie Hunger und Klimawandel, totale Überwachung, das Recht auf Privatsphäre, entmenschlichende Technologien, Armut, Rassismus, Diskriminierung, Krieg, vermisste Personen und Wahrheitskommissionen. Vor allem aber zollen sie Menschen Respekt, die auf unterschiedlichste Weise für eine menschlichere Welt kämpfen, ob im Journalismus, im Bankwesen oder mit Punkmusik.

Filme:

Alles unter Kontrolle (EVERYTHING'S UNDER CONTROL)
Regie: Werner Boote
Österreich 2015, 90 Min., Deutsch mit englischen und hebräischen UT

In Anwesenheit des Regisseurs.

So, 16.12.18, 21:00 Uhr, Cinemathek Tel Aviv
Mo, 17.12.18, 18:00 Uhr, Cinemathek Jerusalem
 


ALLES UNTER KONTROLLE ist ein aufrüttelnder Film über die Selbstverständlichkeit der Überwachung.

Facebook, Amazon und Google liefern uns rund um die Uhr den Zugang zur bequemen digitalen Welt! Überwachungskameras auf der Straße sorgen für unsere Sicherheit. Aber wer sammelt eigentlich unsere Fingerprints, Iris-Scans, Vorlieben beim Online-Shopping und was wir in den sozialen Netzwerken teilen? Ist uns unsere Privatsphäre gar nicht mehr so wichtig?

Gewohnt charmant macht sich der neugierige Filmemacher Werner Boote auf den Weg rund um den Globus, um die „schöne neue" Welt der totalen Kontrolle zu erkunden.



POPULATION BOOM
Regie: Werner Boote

Österreich 2013, 90 Min, Deutsch, Englisch mit hebräischen und englischen UT.

In Anwesenheit des Regisseurs.

Di, 18.12.18, 21:00 Uhr, Cinemathek Tel Aviv

Mo, 24.12.18, 19:00 Uhr, Cinemathek Jerusalem
 


Ein bekanntes Horrorszenario: sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Schwindende Ressourcen, giftige Müllberge, Hunger und Klimawandel — Folgen der Überbevölkerung? Nach dem großen Kinoerfolg von „Plastic Planet” bereist der neugierige Dokumentarist Werner Boote unseren Planeten und untersucht für „Population Boom” ein jahrzehntelang festgefahrenes Weltbild.


WILDES HERZ
Regie: Charly Hübner & Sebastian Schultz
2014-17, Dokumentarfilm, 90 Min, Deutsch mit hebräischen UT

In Anwesenheit der Regisseure

Mi, 19.12.18, 21:00 Uhr, Cinemathek Tel Aviv

Di, 18.12.18, 20:00 Uhr, Cinemathek Jerusalem
 

 
Jan „Monchi“ Gorkow und seine Punkband Feine Sahne Fischfilet kommen aus Mecklenburg Vorpommern, dem am dünnsten besiedelten Landstrich im Osten Deutschlands. Sie machen Musik,  um den Menschen das Gefühl von Perspektivlosigkeit und Frust zu nehmen. Mit Wut, Herz und Haltung spielen sie an gegen den um sich greifenden Rechtsradikalismus, gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie. Sie werden zu einer der erfolgreichsten Punkbands Deutschlands und zum Bezugspunkt für alle Jugendlichen, die nicht ihr Seelenheil im Hass suchen. Da ihrem ersten Album jedoch eine antistaatliche Haltung und gewaltbetonte Texte vorgeworfen wurden, standen sie jahrelang unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. So kam es zu der absurden Situation, dass Musiker, die sich für Menschlichkeit einsetzen, mehr Beobachtungsaufwand durch den Geheimdienst ausgesetzt waren, als viele Neonazis in Mecklenburg-Vorpommern.


BLACK BOX BRD
Regie: Andres Veiel
Deutschland 2001, 102 Min, Deutsch mit hebräischen UT., Dokumentarfilm

Fr, 21.12.18, 11:30 Uhr, Cinemathek Tel Aviv
Do, 20.12.18, 19:00 Uhr, Cinemathek Jerusalem
Black Box BRD © zero one film

Wie geht man mit der Radikalität des eigenen Denkens um? Wohin kann Idealismus führen? Zwei Menschen wollen die Welt verändern. Der eine steigt zum Chef der wichtigsten Bank Deutschlands auf und wird versuchen, Politik und Wirtschaft zum Schuldenerlass für Afrika zu bewegen. Der andere greift zur Waffe und schließt sich dem linksradikalen Widerstand an.
 
Der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilm von Andres Veiel erzählt die Biogrpahie zweier Menschen, die auf der Oberfläche zunächst nichts miteinander gemeinsam haben: Alfred Herrhausen, Chef der Deutschen Bank, und Wolfgang Grams, RAF Terrorist der so genannten „Dritten Generation“. Am 30.11. 1989 kommt Alfred Herrhausen bei einem mutmaßlich von der RAF verübten Bombenanschlag ums Leben. Vier Jahre später stirbt Grams beim Versuch seiner Festnahme nach einem Schusswechsel unter nie vollständig geklärten Umständen.


CHRIS THE SWISS
Regie: Anja Kofmel
2018, Schweiz / Kroatien / Deutschland / Finland, 2018, 90 Min, Schweizerdeutsch, Deutsch, Englisch, Spanisch und hebräische UT.

Mi, 19.12.18, 19:00 Uhr, Cinemathek Tel Aviv
So, 23.12.18, 18:00 Uhr, Cinemathek Jerusalem

 

Kroatien, Januar 1992. Mitten in den Jugoslawienkriegen wird Chris, ein junger Schweizer Journalist, unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Zum Zeitpunkt des Todes trug er die Uniform einer internationalen Söldnergruppe. Anja Kofmel, seine Cousine bewunderte ihn als kleines Mädchen. Als erwachsene Frau beschliesst sie, seiner Geschichte nachzugehen und versucht zu verstehen, was Chris’ tatsächliche Beteiligung an diesem Konflikt war…


DENE WOS GUET GEIT (Those Who Are Fine)
Regie: Cyril Schäublin
Schweiz, 2017, Fiction, 71 Min,

In Anwesenheit des Regisseurs.

Mo, 17.12.18, 21:00 Uhr, Cinemathek Tel Aviv

Mi, 19.12.18, 20:00 Uhr, Cinemathek Jerusalem


Alice arbeitet in einem Callcenter in der Peripherie von Zürich. Sie verkauft Internet- und Krankenkassenangebote an Unbekannte am anderen Ende der Leitung. Nach der Arbeit geht sie durch die Stadt, in welcher alles reibungslos zu funktionieren scheint. Inspiriert von ihrem Job ruft sie alleinstehende Grossmütter an und täuscht ihnen vor, sie sei ihre Enkelin in Geldnot. Während sie mit diesem Trick schnell ein Vermögen verdient, erkundet der Film Orte und Menschen in Zürich, welche alle auf seltsame Weise mit der Tat von Alice in Verbindung stehen.



 

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