Salon-Treffen Unfassbare Wunder

Alexandra Föderl-Schmid © Goethe-Institut Israel

Mo, 13.05.2019

19:00 Uhr

Goethe-Institut Tel Aviv

Alexandra Föderl-Schmid | Konrad Rufus Müller

Unfassbare Wunder © Vandenhoeck&Ruprecht Verlage Viele Holocaust-Überlebende können erst, wenn sich ihr Lebensende nähert, über die damaligen Erlebnisse sprechen. Sie haben Pogrome erlebt, häufig auch Konzentrationslager. Die Erfahrungen von Flucht und Vertreibung haben sie geprägt, viele Traumata gehen nie vorüber.

Die Überlieferungen der Holocaust-Überlebenden sind wichtiger denn je. Sie sind Zeitzeugen, ihre Lebensgeschichten sind einzigartig. In diesem Buch kommen Überlebende zu Wort, die über Erlebtes und über ihre Sicht auf Gegenwart und Zukunft sprechen. Gerade in Zeiten des aufflackernden Antisemitismus ist ihre Stimme umso wichtiger. Ob sie in Deutschland und Österreich oder in Israel leben, das prägt ihre Perspektive, deren Gegenüberstellung ist das Besondere dieses Buches: Wer nach Israel gelangt ist, hat häufig nie wieder einen Fuß nach Deutschland oder Österreich gesetzt. Diejenigen, die geblieben oder zurückgekehrt sind, müssen sich Fragen stellen, warum sie im Land der Täter geblieben sind. Die Fotografien von Konrad Rufus Müller bilden die zweite Säule des Buchs: Porträtaufnahmen, die eindrücklich die Spuren der Zeit dokumentieren. Bilder, die die Menschen und ihre Erinnerung ein Stück weit vor dem Vergessen bewahren.

Alexandra Föderl-Schmid, geboren 1971, ist seit November 2017 bei der »Süddeutschen Zeitung« und berichtet über Israel und die palästinensischen Gebiete. Davor war sie zehn Jahre Chefredakteurin und später auch Co-Herausgeberin der österreichischen Tageszeitung »Der Standard« und des Nachrichtenportals »derStandard.at«. Föderl-Schmid sitzt im Board des Reuters Institute for the Study of Journalism in Oxford, sie wurde mit dem österreichischen Kurt-Vorhofer-Preis für Politikjournalismus und dem Verfassungspreis ausgezeichnet. Ihre Theodor-Herzl-Vorlesungen erschienen 2013 als Buch »Journalisten müssen supersauber sein« (2013), ebenso 2018 ihre Rede aus Anlass der Verleihung des nach Ari Rath (ehemaliger Chefredakteur der Jerusalem Post) benannten Preises »Flüchtlinge als Sündenböcke in Europa und Israel«.

Anschließendes Gespräch mit den Holocaust-Überlebenden Giselle Cycowicz, Sidonie Goldstein, Manfred Rosenbaum, Daisy Koeb und der Autorin Alexandra Föderl-Schmid.

In Zusammenarbeit mit dem Österreichischem Kulturforum.
 

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