Die Zukunft von Frauen wird die Geschichte von Frauen sein

Paula Sengupta ist Künstlerin, Pädagogin, Kunstschriftstellerin und Kuratorin. Sie studierte Malerei am College of Art in Neu-Delhi und absolvierte anschließend ein MFA- sowie ein Promotionsstudium im Bereich Druckgrafik an der Kala Bhavana, Santiniketan. Derzeit ist sie Professorin und Leiterin der Abteilung für Grafik und Druckgrafik sowie ehemalige Dekanin an der Rabindra Bharati University in Kolkata. Zudem ist sie Mitglied des Board of Governors am Indian Institute of Management, Shillong, und Sekretärin der Künstlerinitiative Khoj Kolkata.

Ausgebildet als Druckgrafikerin umfasst Paulas künstlerisches Repertoire Flugblätter, Künstlerbücher, Objekte, Installationen, Animationen und partizipative Kunstprojekte. Sie arbeitet medienübergreifend mit Techniken wie Druckgrafik, Textilien und Stickerei, Papierherstellung, Zeichnung, Bewegtbild und vielem mehr. Paula Senguptas Arbeiten thematisieren Geschlechterrollen, erzwungene Migration, den Verlust von Heimat, kulturelles Erbe und Umweltfragen sowie die Bewahrung von Gesellschaften, Gemeinschaften und Ökosystemen. Ihre künstlerische Sprache ist bewusst feminin und greift Methoden und Materialien auf, die feministische Denkweisen unterstreichen.

Madhuja Mukherjee erweitert ihre Forschung in den Bereichen künstlerische Praxis, kuratorische Arbeit und Filmproduktion. Ihre Medieninstallationen hinterfragen Archivgeschichten und Mediamaterialien auf komplexe Weise; ihre Einzelausstellungen wurden unter anderem in der Nandan Art Gallery der Visva-Bharati University, beim International Film Festival Rotterdam und im Victoria Memorial gezeigt. Sie war Mitautorin des international anerkannten Films Qissa; ihr experimenteller Spielfilm Carnival feierte Premiere beim 41. International Film Festival Rotterdam, und ihr narrativer Spielfilm Deep6 wurde beim 26. Busan International Film Festival uraufgeführt.
Zu ihren akademischen Buchveröffentlichungen gehören New Theatres Ltd., Aural Films, Oral Cultures sowie der preisgekrönte Band Voices of the Talking Stars. Madhuja ist künstlerische Leiterin der TENT Biennale Kolkata, eines Festivals für experimentelle Filme und neue Medienkunst. Sie ist Professorin für Filmwissenschaft an der Jadavpur University, Kolkata, sowie stellvertretende Vorsitzende der Inter-Asia Cultural Studies Society.

Sanchayan Ghosh lebt und arbeitet in Santiniketan und Kolkata, Indien. Zurzeit lehrt er als außerordentlicher Professor am Kunstinstitut des Kala Bhavana, Visva-Bharati University, in Santiniketan, wo er 1997 auch seinen Master of Fine Arts absolvierte. In mehr als 20 Jahren praktizierte Sanchayan Ghosh seine ortsspezifische Kunst als kollektiven, workshopbasierten Gemeinschaftsdialog, durch den zahlreiche öffentliche Begegnungen entstehen konnten. Sein Interesse an den kollaborativen Entstehungs- und Austauschprozessen von Kunst brachten ihn zudem in Kontakt mit verschiedenen Performance-Arten aus ganz Indien. In seiner Tätigkeit als Pädagoge erforschte Sanchayan Ghosh Kunstpraktiken als kritische Auseinandersetzung zwischen individuellen und kollektiven Dialogen; während seiner Beteiligung an verschiedenen interdisziplinären Begegnungen betrachtete er institutionelle Räume als Schnittstelle zwischen dem Privaten und Öffentlichen. Er war weltweit in unterschiedlichen selbstorganisierten Initiativen tätig, wo er die wandelnden Beziehungen zwischen Land, Verortung, Arbeit und Praxis erforschen konnte. Von 2003 bis 2004 arbeitete er im Rahmen seiner Charles Wallace Fellowship, Großbritannien, am Projekt Merge Down and Resist, das sich mit der Identitätsbildung dreier Generationen asiatischer Migrant*innen in Bristol beschäftigte. Außerdem nahm er an der Kochi-Muziris Biennale teil, wo er 2012 das Gemeinschafts-Klangprojekt Incomplete Circles, Invisible Voices kennenlernte. Auf der Dhaka Biennale 2016 präsentierte er das kollektive Performance-Projekt Reading from the Gendered Land gemeinsam mit Studentinnen des Kala Bhavana, Visva-Bharati University sowie des Charukala Anushad, Dhaka University. An der documenta 14 beteiligte er sich 2017 mit dem Bildungsprojekt Under the Mango Tree sowie mit einem Rundgang. Daneben war er regelmäßig an verschiedenen Bildungsprojekten am Kala Bhavana, der National School of Drama, dem Goethe-Institut und weiteren beteiligt. Er war Co-Kurator der 2. Ausgabe von Under the Mango Tree in Santiniketan und auf der Kochi-Muziris Students’ Biennale. Ghoshs kollaboratives Klangprojekt Short Wave’s Transit Tales wurde von der documenta 14 in Auftrag gegeben und in Basel, Berlin und Weimar gezeigt. Zu seinen wichtigsten Einzelausstellungen zählen Reversed Perspective: 3 Conjunctures (2014) und Sisyphus Effect, das 2010 von Experimenter in Kolkata gezeigt wurde.

Astrid Wege ist die Leiterin des Goethe-Instituts Kolkata seit November 2020. Nach ihrem Studium der Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim arbeitete sie viele Jahre als Kuratorin und Publizistin im Bereich der zeitgenössischen Kunst; bis 2014 leitete sie die European Kunsthalle in Köln. 2014 begann sie ihre Tätigkeit am Goethe-Institut Moskau als Leiterin der Kulturprogramme mit regionaler Zuständigkeit für Osteuropa und Zentralasien. Seit November 2020 ist sie Leiterin des Goethe-Instituts in Kolkata, Indien.