Ulrich Köhler Retrospektive beim FICUNAM

Cartel FICUNAM 2019

Das Internationale Filmfestival FICUNAM präsentiert jedes Jahr in der Sektion Retrospektiven die Werke weniger bekannter, aber wichtiger Filmemacher. In der 9. Ausgabe des Festivals (28.2. – 10.3.) wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut dem Regisseur Ulrich Köhler eine Retrospektive gewidmet. Ulrich Köhler gehört zu den Vertretern der berühmten Berliner Schule.

Ulrich Köhler Was wäre, wenn wir von vorne anfangen könnten? Ulrich Köhler fragt sich oft, was passieren würde, wenn wir soziale Konstrukte loswerden könnten. Die harte Kritik zeichnet die Arbeit des deutschen Filmemachers aus, der sie als Weg nutzt sich von der Naivität der westlichen Welt zu entfernen. Diese Fähigkeit des kritischen Blicks auf das kapitalistische Wirtschaftssystem, ist Ergebnis davon, dass er seine Kindheit im Kongo verbracht hat, ein Umstand, der ihm ein tiefes Verständnis der wirtschaftlichen Ungleichheit und ihrer Folgen erlaubte. Die Spannung zwischen Individuum und Gesellschaft pulsiert im Zentrum seiner Arbeit, wo der Fluchtwunsch oder die Möglichkeit, absolut allein zu bleiben, einen zutiefst menschlichen Schöpfer offenbaren.

Bisher zeichnet er sich lediglich durch vier Langspielfilme aus: Bungalow, Montag kommen die Fenster, Schlafkrankheit, für den er 2011 in Berlin den Silbernen Bären gewann und In My Room. Jedoch bieten diese immer wieder ein bedeutendes Abbild des gegenwärtigen Europas, indem sie immer wieder die Intimität menschlicher Beziehungen und Kritik an der westlichen Welt verhandeln.

Im Rahmen der Retrospektive wird Ulrich Köhler auch eine Masterclass geben, bei der er gemeinsam mit Luis M. Rivera (Mexiko) und dem deutschen Filmkritiker über „Die Geister der Zivilisation“ diskutiert.
 
Ulrich Köhler (*1969) wurde 1969 in Marburg/Lahn geboren. Er studierte Kunst in Quimper, Frankreich und Philosophie und Visuelle Kommunikation in Hamburg. Nach seinem Diplom 1998 realisierte er fünf Kurzfilme. Sein Langfilmdebüt Bungalow feierte im Panorama der Berlinale 2002 Premiere. Das ruhig inszenierte Drama wurde mit einem Preis der Deutschen Filmkritik und mehreren Festivalpreisen im In- und Ausland ausgezeichnet. Köhler zählt zu den Filmemachern der sogenannten "Berliner Schule". Mit seinem dritten abendfüllenden Spielfilm Schlafkrankheit wurde Ulrich Köhler 2011 in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen und gewann den Silbernen Bären für die beste Regie.
 
Weitere Informationen zur Retrospektive finden Sie hier.

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