Ausstellung Queer As German Folk

Queer as German Folk

Fr, 02.08.2019 –
Fr, 30.08.2019

Centro Cultural de México Contemporáneo

Spielerisch, engagiert und bunt wie die Queer-Bewegung selbst: Ab Ende Mai 2019 zeigen acht Goethe-Institute in Nordamerika und das Schwule Museum in Berlin die Ausstellung Queer as German Folk.

Aus mehr als 100 digitalisierten Exponaten des Schwulen Museums entsteht die Ausstellung „on demand“ an jedem gewünschten Standort neu und wird um lokale Komponenten angereichert. Dokumente und Archivalien werden dabei zu Objekten, die sich zu geordneten oder anarchischen Installationen formieren und das Publikum zur Interaktion auffordern. Die Ausstellung schafft einen Erlebnisraum zur Geschichte und Gegenwart der queeren Bewegung und passt sich lokalen Kontexten und Räumlichkeiten an.
 
In Mexiko-Stadt ist die Ausstellung im Centro Cultural de México Contemporáneo im historischen Zentrum der Stadt zu sehen.

weitere Informationen zum Projekt
In der Nacht vom 27.auf den 28. Juni 1969 wehrten sich queere Menschen militant gegen eine Razzia der Polizei in der Bar Stonewall Inn. Der Tage dauernde Aufstand rund um die New Yorker Christopher Street markiert heute für viele LSBTIQ*-Communities weltweit den Beginn der queeren Revolte. Als gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts, des Schwulen Museums Berlin und der Bundeszentrale für politische Bildung nimmt diese Ausstellung den 50. Jahrestag der Stonewall Riots zum Anlass, einen Einblick in die Geschichte der queeren Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik und dem wiedervereinigten Deutschland seit den 1960er Jahren zu geben. Besonders beleuchtet werden dabei die vielfältigen Beziehungen zu den US-amerikanischen Bewegungen. Unter dem Titel Queer as German Folk tourt die Ausstellung im Sommer 2019 durch die Goethe-Institute in Kanada, USA und Mexiko und ab 2020 auch in weitere Länder und Städte weltweit.

Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf Momente queerer Bewegungsgeschichte ohne den Anspruch, dabei die einzig mögliche Geschichte zu erzählen. Damit stellt sie sich der Frage nach den Machtdynamiken, die auch in queeren Erinnerungspolitiken wirksam sind, wie sich auch in der Auseinandersetzung um das Erbe der Stonewall Riots zeigt. In der Kritik steht ihre Aneignung durch die Teile der Bewegung, die im Bemühen um gesellschaftliche Anerkennung die radikalen Ziele der Riots und die Anliegen vieler seiner Helden_innen aus dem Blick verloren haben: Dykes, Drag Queens, trans* Personen, Sexarbeiter_innen und in prekären Verhältnissen lebende junge Menschen, unter ihnen viele Queers of Color. Diese Debatte zeigt vielleicht vor allem eines: Zivilgesellschaftlicher Widerstand ist auch im 21. Jahrhundert noch notwendig, aber er muss immer wieder neu erfunden werden. In diesem Sinne: Remember Stonewall and happy Pride!
 

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