Sie verfügen zudem über einen lokalen Bezug, weil ich die Teller mit Arbeitsformen aus einer mittlerweile geschlossenen polnischen Porzellanfabrik hergestellt habe. Gleichzeitig wollte ich aber auch ein Element der Überraschung und der Dissonanz hinzufügen, indem ich eine ausgesprochen traditionelle Form des Tafelgeschirrs in dieser vollkommen unfertigen, rohen Fassung – unglasiert und nicht nachbearbeitet – mit meinen Zeichnungen geschmückt präsentiere.
Der Titel dieser Arbeit lautet „Earthplates“ (Erdplatten). Er ist eine Art Wortspiel, denn die Teller stellen auch einen Bezug zu den tektonischen Platten her. Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass Europa zwar aus unterschiedlichen Nationalitäten, unterschiedlichen Geschmäckern, unterschiedlichen kulinarischen Traditionen besteht, wir uns aber trotzdem alle auf demselben Boden, auf derselben Platte bewegen. Keramik besteht ebenfalls aus Erde. Sie stammt aus der Erde, auf der wir alle uns fortbewegen. Ich wollte ein Element der Verortung und der Gemeinschaft in ganz Europa hinzufügen, denn die ganze Welt, die ganze Erde, bildet im Grunde eine Oberfläche, auf der wir alle uns bewegen, ganz gleich, an welchem Ort wir leben oder woher wir kommen.
Diesem Konzept liegen auch meine Gedanken über die Rolle der Menschen auf der Erde und über unser Verhältnis zur Natur und zur natürlichen Umgebung zugrunde. Insbesondere in der heutigen Zeit, in der wir sehr abhängig von neuen Technologien sind. Vielleicht ist es uns nicht jeden Tag bewusst, doch es ist eine Tatsache, dass diese Umwelt und natürlich auch die Pflanzen, unsere Ernährung, einen großen Einfluss auf uns haben und dass wir von ihnen abhängig sind. Und dies ist aus meiner Sicht ein starkes verbindendes Element.
