Deutsche Minderheiten
in Rumänien

Das Goethe-Institut unterstützt im Auftrag der Bundesregierung deutsche Minderheiten in Mittel- und Osteuropa durch kulturelle und bildungspolitische Maßnahmen.

Förderschwerpunkte

  • Vermittlung landeskundlichen Wissens und eines aktuellen Deutschlandbilds
  • Außerschulischer Deutschunterricht und Sprachkurse für Erwachsene
  • Vermittlung methodischer und didaktischer Fähigkeiten für den Deutschunterricht
  • Beschaffung von Lehrmitteln für Bibliotheken und Kulturorganisationen
  • Unterstützung von Eigeninitiativen deutscher Minderheitenorganisationen.

Beispiele unserer Arbeit

Lehrerfortbildungen

Wir bieten Fortbildungen für Lehrkräfte an Zentren der deutschen Minderheit an zur Aktualisierung und Erweiterung der eigenen Unterrichtmethoden sowie sich zu ständig verändernden digitalen Unterrichtstools.  

Kindergartenprogramm

Für Erzieher*innen in Kindergärten bieten wir die Fortbildung „Sprachvermittlung im Kindergarten. Weiterbildung für Erzieher*innen" an.  Im Mittelpunkt stehen Methoden zur Förderung der Sprachkompetenz und ganzheitlichen Entwicklung von Kindern im Vorschulalter. Schwerpunkte sind Geschichten und Gedichte, nachhaltige Bildung, Sprachfluss durch Rhythmus und Musik, Wortschatzarbeit durch Theaterpädagogik und szenisches Spiel sowie die Arbeit mit visuellen Medien wie Bilderbüchern und Bildkarten. Besonders wichtig ist dabei die Förderung der Erzählkompetenzen durch das Kamishibai-Erzähltheater. Das Programm wird vom Goethe-Institut Bukarest in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturzentrum in Hermannstadt organisiert.

teppICH: Geschichte einer Kindheit

Zusammen mit der Künstlerin Rose Stach unternahmen 38 Jugendliche aus Hermannstadt und Schäßburg im Rahmen von Workshops den Versuch über das „Weben eines biographischen Teppichs“ die Einflüsse und Gegebenheiten, die die ersten Lebensjahre prägen, künstlerisch zu verarbeiten. Eine anfängliche Recherche über die Geschichte und kulturelle Vielfalt Siebenbürgens und die der eigenen Familie bildete die Grundlage für eine vielschichtige Reflexion. Die Jugendlichen erforschten ihre Herkunft, befragten Eltern und Großeltern, besuchten Museen und führten Diskussionen, die über die Geschichte der eigenen Kindheit hinausgingen.

Deutsche Spuren in Bukarest

Architekten, Schriftsteller, Ärzte, Handwerker und Journalisten sowie Kleriker und Freigeister verfolgten in Bukarest ihre Karrieren, gründeten Vereine und Unternehmen, wurden bekannte Künstler*innen oder lebten ein normales Leben in deutschsprachigen Gemeinden und Schulen. Diese Menschen verbanden die Hauptstadt mit den westeuropäischen Märkten. „Deutsche Spuren in Bukarest" zeigt diese Verbindungen mit dem deutschen Kulturraum, die die Modernisierung Bukarests im 19. und 20. Jahrhundert begleitet haben. Das Projekt entstand im Rahmen des Hospitationsprogramms des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Bukarest

Filmprojekt „Schaufenster Enkelgeneration“

Junge Menschen der deutschen Minderheit gewähren in Videoporträts einen Einblick in die Gefühlswelt ihrer Generation. Sie beleuchten die identitätsstiftende Rolle der deutschen Sprache, deren Anwendung im Alltag und die Bedeutung der Mehrsprachigkeit in einem komplexer werdenden Europa. „Schaufenster Enkelgeneration“ ist ein internationales Internetfilmprojekt des Goethe-Instituts

Kooperationen

DIE DEUTSCHE MINDERHEIT IN RUMÄNIEN

Die deutsche Minderheit ist nach Ungarn, Roma und Ukrainern heutzutage die viertgrößte Minderheit in Rumänien.
 

Bereits im Mittelalter siedelten sich die sogenannten Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen (Transsilvanien) an, welches damals zum Königreich Ungarn gehörte. Im Laufe der Jahre errichteten sie unter anderem die Städte Hermannstadt/Sibiu und Kronstadt/Brasov und zahlreiche Kirchenburgen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Ende des 17. Jahrhunderts kamen weitere Gruppen aus Süddeutschland und ließen sich in der Region Banat nieder. 

Aufgrund von Zwangsdeportationen in die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg, Familienzusammenführungen durch Freikaufungen der Bundesrepublik Deutschland in den 1970er- und 1980er-Jahren und freiwillige Aussiedlungen infolge der politischen Wende 1989/90 ging die Zahl der Angehörigen der Deutschen Minderheit in Rumänien im 20. Jahrhundert stark zurück.

Heutzutage gibt es zahlreiche Schulen, an denen Deutsch als Muttersprache, Fremdsprache oder Zweitsprache unterrichtet wird, außerdem Kindergärten und neben dem Goethe-Institut Bukarest Deutsche Kulturzentren in mehreren Städten, welche mit Sprachkursen und kulturellen Veranstaltungen den Erhalt der deutschen Sprache und Kultur unterstützen und fördern.

Unterstützt werden die Minderheitenprojekte auch vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR), welches die Selbstorganisation der Minderheit ist und als anerkannte politische Partei einen Abgeordnetensitz im rumänischen Parlament besitzt, und von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien (ADJ).

Broschüre

Informieren Sie sich über die Arbeit des Goethe-Instituts im Bereich „Förderung der deutschen Minderheiten“.

Kontakt

Folgen Sie uns