Online | Workshop VIRTUAL FILM SERIAL WORKSHOP von Evy Schubert

Evy Schubert © Privatarchiv

Fr, 29.05.2020 –
So, 07.06.2020

19:00 Uhr

Das Goethe-Institut in Nowosibirsk lädt junge Film- und Theaterschaffende ein, an einem Online-Workshop zur virtuellen Filmserie von Evi Schubert teilzunehmen.
 
Auf der Internetseite www.katastrophehatchance.today wurde aufgrund der coronabedingten Ausgangsperre die erste Nano-Serie™ ins Leben gerufen. Die Nano-Serie™ ist ein neues Mini-Serienformat, welches von der Künstlerin Evy Schubert initiiert wurde. Jede Folge hat dabei eine Länge von etwa 60 Sekunden. Vom 21. März bis zum 19. April 2020 kamen insgesamt 30 Episoden zusammen, die von verschiedenen Künstler*innen realisiert und auf der Website präsentiert wurden. Frei nach dem Motto „Kunst statt Krise – für eine Quarantäne der Zuversicht“ wurde mit filmästhetischen und theatralen Mitteln in diesen Videobeiträgen unmittelbar auf den Ausnahmezustand reagiert.
 
Nach dem Erfolg im deutschsprachigen Raum soll nun in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Nowosibirsk das Netzwerk dieser Videoserie auf russische Teilnehmende erweitert werden: „Katastrophe hat Chance – Russian Expanded“. In diesem Workshop wird jede*r Teilnehmer*in die Gelegenheit erhalten, eine eigene Videofolge zu erstellen. Abschließend werden alle Beiträge der Teilnehmenden auf der Website in einem großen Finale als russische Nano-Serie präsentiert.
 
In drei Online-Sitzungen mit einer Dauer zwischen einer Stunde und anderthalb Stunden werden den Teilnehmenden in Kleingruppen grundlegende Fragen zur filmischen Umsetzung vor dem Hintergrund der aktuellen Bedingungen thematisiert. Wie können wir in Zeiten der Quarantäne noch Filme und Videos produzieren? Welche neuen Formate lassen sich in den eigenen vier Wänden generieren? Und wie helfen uns performative, theatrale Mittel bei der Umsetzung? In den einzelnen Sessions tauschen wir uns über Ideen, Inhalte und deren Realisierbarkeit aus, sichten gemeinsam erste Videoübungen und besprechen die abschließende Präsentation auf der Internetseite.
 
29. Mai um 19 Uhr NSK-Zeit – 1. Sitzung, Vorstellung von Thema und Ansätzen
30. Mai um 19 Uhr NSK-Zeit – 2. Sitzung, die Teilnehmenden präsentieren die Ergebnisse der Übung, weitere Vertiefung
7. Juni um 19 Uhr NSK-Zeit – 3. Sitzung, Analyse der Teilnehmer*innenwerke und Absprache der Endpräsentation
 
Für die Teilnahme sind ein Computer, Tablet oder Smartphone mit Internet, Mikrofon und Kamera erforderlich. Die Anmeldung erfolgt auf goethensk.timepad.ru bis zum 24. Mai 2020, die Bekanntgabe der Teilnehmenden am 26. Mai 2020. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt!
 

Nano-Serie™ „Katastrophe hat Chance – Russian Expanded“

Täglich eine neue Folge!

Episode 1 „Exit“

Regisseurin: Asya Kopichnikova

Das Thema der Nanoserie ist der Ausgang der Krise, der Pandemie. Mit dem Team haben wir weder das Drehbuch, die Protagonist*innen noch die Stilistik des Films abgesprochen. Natürlich bin ich in meine Erfahrung mit der Selbstisolation eingetaucht. Auf der einen Seite fühle ich Freiheit: das Privathaus, der Hof, das Dorf, der Fluss, die Natur, die Familie in der Nähe. Auf der anderen Seite gibt es eine Informationsflut in den sozialen Medien – verfügbare Diskussionen aus der ganzen Welt, an denen man gern teilnehmen würde, Nachrichten über das Coronavirus oder Informationen, wie die Freunde und Freundinnen die Pandemie überstehen. Deshalb richtete sich mein Blick auf den Ausgang der Katastrophe: Einerseits erlebst du Freiheit, andererseits aber bist du „im Handy“, in der Informationsflut, in der Katastrophe.

Episode 2
Regisseur: Alexander Markin

Diese Stadt gibt nur einen Ton von sich – den eines wegfahrenden Zuges.
 
Episode 3 „Ich bin vor Ort“
Regisseurin: Lessja Li

Während sich alle Sorgen über den Aufenthalt der Unbekannten machen, zockelt sie weiter zum Treffpunkt.

Episode 4 „Distanz“
Regie und Kamera: Maria Morozova
Besetzung: Viktoria Bobrowa, Julia Grigorenko

Eine unerwartete Kommunikation führt die Protagonistin zu einer neuen Bekanntschaft.


Episode 5
Regisseurin: Gulnaz Galimullina

„Während ich gedreht habe, ist die Erzähllinie schon über das Haus und die innere Welt hinausgekommen und in der realen Welt gelandet. Deshalb habe ich meine Serie so real wie möglich gemacht, mit Einspielen von realen Nachrichtenbeiträgen. In der Serie wird eine gewisse Absurdität des heutigen Tages verfolgt: wenn Begegnungen, die Annäherung von Menschen, friedliche Meetings zum Verbrechen werden; wenn Menschengruppen überwacht werden; wenn es unklar ist, was durch die Pandemie mit der Welt überhaupt geschieht. Zum Zeitpunkt der Serie sind wir weit weg von der Pandemie als Gesundheitsgefahr für die gesamte Menschheit. In der Serie erscheint ein unbekannter Mann mit Maske – einer, der beobachtet, oder einer, der diese ganze Welthysterie schafft. Wir verstehen nicht, wo die Wahrheit ist, jede*r wertet die Nachrichten auf eigene Weise so aus, wie er davon profitiert. Angesichts der entwickelten Technologie und der Verfügbarkeit von Informationen bleiben wir informationsdesorientiert und uns bleibt nur, uns die Hände zu desinfizieren, die Vorhänge zu schließen und uns vor der ganzen Welt zu verstecken.“
 
Episode 6 „Antikörper“
Drehbuch, Licht, Kamera, Montage: Elina Astrachanzewa
Kamera, Engineering, Farbkorrektur: Timur Sokolov
Kamera: Wladislaw Wlassow
Musik: Walentin Rogosin
Besetzung: Maxim Osadtschuk, Alexandra Suvorova

„Mein Name ist Elina Astrachanewa und ich bin Regisseurin des Dokumentarfilms. Ich hatte die schwierige Aufgabe, die letzte Folge der Serie zu drehen, die das Projekt finalisieren sollte. Ich wollte alle Sinne vereinen, die die Regisseur*innen davor beigetragen hatten, und dabei etwas anderes schaffen, was Russland und der Welt Hoffnung gibt. Dabei musste die Serie in sehr kurzer Zeit – an einem Tag – erfunden, gedreht und montiert werden. Alles gelang. Ich bedanke mich bei meinem ständigen Assistenten und kreativen Partner Timur Sokolov sowie bei allen Freund*innen, die an den Aufnahmen der Mikroserie Antikörper teilgenommen haben.“
 
„Real Life“ (individueller Nano-Film)
Regisseurin: Asya Kopichnikova

„Ich wusste nicht, was das Finale unserer Serie sein würde, deshalb beschloss ich, einen zweiten Film mit einem eigenen Finale zu machen. Ich habe versucht, mich auf die Idee zu konzentrieren, dass die Geschichte während des Filmschaffens erfunden wird. Das Thema der Abgeschlossenheit während der Pandemie wurde durch die Anwesenheit des Telefons umgesetzt, durch die sozialen Medien, die Nachrichten, die Informationsflut. Freiheit: Felder, Fluss, Natur, die Vögel singen. Und doch ist die Protagonistin inmitten der Katastrophe, gefangen in einem kleinen Handy. Gut war die Stimme meines Sohnes vor dem Gesang der Vögel. „Mama, komm!“, schreit er. Und Mama schaut über das Telefon auf die Welt, das reale Leben.
 
Timelessness (individuelle Arbeit)
Autorin, Regisseurin und Kamera: Maria Morozova Besetzung: Victoria Bobrowa

Wer die Intermundien anerkennt, berührt die Ewigkeit.

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