GAPP Meilenstein 1972

GAPP Milestone 1972 © Goethe-Institut New York

GAPP wurde vom Bostoner Goethe-Institut gegründet, wo das Programm dann für die ersten zwei Jahre angesiedelt bleiben sollte.

GAPP Gründung

GAPP, ursprünglich gegründet, um zwei Bündnispartner einander anzunähern, begann in den frühen 1970er Jahren als kleines Programm. Im Laufe des Jahrzehnts sollte GAPP Fuß fassen und verlegte seinen Hauptsitz, während die Schüler*innenzahlen langsam stiegen. Trotz nur geringer finanzieller Mittel und eines übersichtlichen Pools an Partnerschaften hielt GAPP an seiner Mission fest, deutschen und amerikanischen Schüler*innen dabei zu helfen, sich über die Welt zu vernetzen.
Das Goethe-Institut und GAPP haben sich, seitdem das Programm 1972 ins Leben gerufen wurde, zum Ziel gesetzt, durch die Erkundung von Kultur, Kunst und Bildung Verbindungen zwischen den USA und Deutschland aufzubauen und zu fördern.
Andreas Ströhl, Direktor des Goethe-Instituts Washington und Regionaldirektor für Nordamerika


Als GAPP (German American Partnership Program) vor einem halben Jahrhundert entwickelt wurde, waren die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland (Westdeutschland) und den Vereinigten Staaten vor allem durch die Ära des Kalten Krieges geprägt. Westdeutschland entwickelte sich zur größten Volkswirtschaft Europas, und seine Beziehungen zu den USA gingen in Richtung einer neuen transatlantischen Partnerschaft.

Die 1970er Jahre waren sowohl für die USA als auch für Deutschland eine turbulente Zeit. Die USA steckten tief in einer Phase des Protests, in der Bürgerrechtler und Kriegsgegner sich mit den Vertretern eines politischen Konservatismus anlegten. In Deutschland fühlte sich der Übergang von West nach Ost, obwohl es nur wenige Meter waren, so an, als würde man Hunderte von Meilen zurücklegen. Der wirtschaftliche Wohlstand des Westens stand in scharfem Kontrast zu den schwierigen Lebensumständen des von der Sowjetunion kontrollierten Ostens. Inmitten dieser Turbulenzen wurde GAPP geboren.

GAPPs Mission

GAPP wurde 1972 ins Leben gerufen und bildete eine weitere Brücke zwischen den beiden Verbündeten in der Hoffnung auf eine glänzende Zukunft. Das Programm ermöglicht es Schüler*innen aus Amerika und Deutschland, Partnerschulen zu besuchen, in die Kultur ihres Gastlandes einzutauchen und internationale Freundschaften zu schließen. GAPP profitiert von gemeinsamen Zuschüssen des deutschen Auswärtigen Amtes und des US-Außenministeriums, um Schüler*innen die Teilnahme unter möglichst geringem finanziellem Druck zu ermöglichen. GAPP ist darüber hinaus das einzige deutsch-amerikanische Kurzzeit-Austauschprogramm, das von der US-Bundesregierung finanziell unterstützt wird. Damit ist es das umfangreichste bilaterale Austauschprogramm zwischen den Vereinigten Staaten und einem anderen Land.

Das 1951 gegründete Goethe-Institut selbst widmet sich der Förderung der deutschen Kultur im Ausland. Nachdem das Institut mit der Ausbildung ausländischer Lehrer*innen in deutscher Sprache begonnen hatte, expandierte es im Jahr nach seiner Gründung nach Griechenland. In den darauffolgenden neun Jahren sollten Standorte in 53 weiteren Ländern hinzukommen. Heute gibt es weltweit 158 Institute in 98 Ländern. Mit zunehmender Reichweite wuchs auch die Programmvielfalt. Die Einrichtung eines Austauschprogramms erschien als natürlicher nächster Schritt und führte zur Bildung von GAPP.

Von Boston nach New York

GAPP wurde vom Bostoner Goethe-Institut gegründet, wo das Programm dann für die ersten zwei Jahre angesiedelt bleiben sollte. Diese bescheidenen Anfänge waren eine prägende Zeit für GAPP: Vor der Kooperation mit dem deutschen Auswärtigen Amt arbeitete GAPP direkt mit Schulen in Deutschland zusammen, um den Austausch zu organisieren. Aufgrund der damals angespannten Beziehungen zwischen den USA und der DDR befanden sich die GAPP-Partnerschulen ausschließlich in Westdeutschland.

GAPP verlegte seinen Hauptsitz 1974 aus Boston weg, in einer Zeit, als die Stadt im Chaos versank. In der Boston Desegregation Bussing Crisis forderten Gerichte die Schulbezirke auf, Schüler*innen verschiedener Herkunft und Gemeinden in Übereinstimmung mit dem Racial Imbalance Act per Bus in andere Schulbezirke zu befördern. Es kam zu schweren Konflikten, und als heftige Rassenproteste die Straßen erfüllten und die Unruhen explodierten, beschloss GAPP, sein Hauptprogramm an das Goethe-Institut in New York zu verlegen, wo es bis heute angesiedelt ist.

In den 1970er Jahren wuchs das Programm weiter

Die direkte Verbindung zwischen GAPP und einzelnen deutschen Schulen dauerte von 1974 bis 1982. Das Programm war für jede Einzelheit des Austauschs verantwortlich, was bei niedrigeren Teilnehmerzahlen noch zu bewältigen war. Als das Programm sich ausweitete und immer mehr Schulen in den Vereinigten Staaten und Deutschland ihre Schüler*innen entsandten, wurde der Ablauf komplexer. Das veranlasste die deutsche Bundesregierung, Unterstützung anzubieten, um den Austausch zu fördern und Schüler*innen zu unterstützen, insbesondere diejenigen, die aus Deutschland in die Staaten reisten.

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