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Filmkatalog

Über den Filmkatalog

Bildausschnitt: beleuchteter, festlicher, vertäfelter Filmvorführraum

Christopher Roth
2038 Here Is How

  • Produktionsjahr 2021
  • Farbe / LängeN/A / 108 Min.
  • IN-Nummer IN 4575

Ein fiktiver Dokumentarfilm als Nachricht aus der Zukunft. Die audiovisuelle Flaschenpost, aufgenommen im Jahr 2038, erzählt wie in einer Gebrauchsanweisung, dass wir in einem Vierteljahrhundert die großen Krisen des Planeten gemeistert haben werden. Es war nicht leicht und es war knapp, aber wir haben es geschafft.

Können oder wollen wir uns Optimismus in Sachen Zukunft, sagen wir die Zeitmarke 2038 leisten? Kommt darauf an aus welche Richtung man schaut. Blickt man nach dort hin oder von dort zurück: auf die gewesene Gegenwart der zwanziger Jahre. Golden wird man dieses Jahrzehnt wohl nie nennen, sie eher als die desaströse Zeit ganz kurz vor der Apokalypse betrachten. Da die Macher*innen_Künstler*innen_Kurator*innen von 2038_Here is How aber nicht an ein Leben nach dem Tod (oder nach dem Untergang) glauben, wird dem Untergang Einhalt geboten worden sein.
2038, also heute – denn mit diesem Film haben wir in die Zukunft eingecheckt - leben wir im Zeitalter der „New Serenity“ und werden uns rückblickend fragen, wie es eigentlich gelungen ist, dass wir der Gegenwart auf die übrige Zeit abgewehrt haben.
2038_Here is How versammelt und bündelt die über QR-Code abrufbaren kurzen audiovisuellen Arbeiten aus dem Deutschen Pavillon bei der Architekturbiennale 2021 zu einer filmischen Gesamterzählung: Die künftige Gegenwart wird „far from paradise“ sein und zugleich unfassbar besser als vor einem Vierteljahrhundert, also wiederum heute.
Auf dem Weg dorthin ging es einerseits um die Frage, wie wir miteinander leben wollen, aber auch wie es uns überhaupt gelingen kann. Für Antworten sind nur multiperspektivische und multidisziplinäre Strategien zielführend um das Netz von Zusammenhängen zu bearbeiten. Der Film ist ein Lehrstück in Komplexitätsforschung mit Beteiligung aus den Bereichen Biologie und Medizin, Anthropologie und Geografie, Soziologie und Klimaforschung, Ökonomie und Kunst, Big Data und Architektur. Er ist außerdem ein Manifest gegen Extraktionismus, Zentralismus und Kapitalismus für eine radikal dezentralisierte und gemeinnützige Infrastruktur.
Es kann nur auf den ersten (und oberflächlichen) Blick befremdlich erscheinen, dass dieses utopische Projekt unter dem Dach und im Zusammenhang einer Architekturbiennale entwickelt wurde. Doch das Mastermind der Schau, Hashim Sarkis, derzeit Dekan der Architekturfakultät des Massachusetts Institute of Technology vertritt die Ansicht, dass es höchst beschränkt ist, die Architektur nur an ihrer historischen und gegenwärtigen Erscheinung zu messen. Schuster bleib‘ bei deinen Leisten? Nein bzw. im Gegenteil: Denn ebenso wenig wie sich Architektur nur ums Bauen dreht, so wenig vertretbar ist es, dass Länder nur innerhalb ihrer nationalstaatlichen Grenzen denken, wenn es darum geht, mit der selbst gemachten Klimakatastrophe zu leben.
Der fiktive Optimismus dieses Films – wir werden es geschafft haben - ist keiner gänseblümchenhaften oder esoterischen Utopie verpflichtet, sondern gibt Projekten und Personen, Konzepten und Arbeiten eine Bühne, die bereits existieren – von Lagos bis Alaska; von der taiwanischen Digitalministerin Audrey Tang zur Quantenmechanik und der Spaceship Earth-Theorie; vom visionären Philosophen und Designer Richard Buckminster Fuller (1895-1983) zum Kybernetiker Stafford Beer (1926-2002); von der Lerntheoretikerin Omoju Miller mit ihrer „new vision for the global brain“ zur „multi species architecture“ des Biotechnologen Mitchell Joachim.
Worum es letztlich geht, wenn wir heute überhaupt in 2038 ankommen wollen: die Überwindung der Spaltung der Gesellschaft in arm und reich, das Ende des privaten Grundbesitzes, die Entmachtung der großen Tech-Monopole und die grundlegende Erkenntnis, Teil eines Systems zu sein statt pawlowscher Egoshooter. Ob’s auch etwas kleiner geht? Leider nein. Denn es gilt zu entscheiden, ob die Menschheit Teil des Problems des Planeten zu sein gedenkt oder Teil der Lösung werden will.

Ralph Eue (05.10.2022)

Kritiken, Empfehlungen, Presseschau:

"All das sind keine utopischen Träumereien, sondern Richtungsfragen, deren Klärung jetzt ansteht und die über das Aussehen und Funktionieren zukünftiger Städte, Ökosysteme und Gesellschaften entscheiden werden. Die Arbeit könnte einmal historisch werden; entweder als Vorwegnahme eines neuen politischen Optimismus – oder als Erinnerung an den Moment, an dem man noch die richtigen Entscheidungen hätte treffen können." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.05.2021)

„Die Projekte dieser Biennale stellen die Frage nach der Weltgerechtigkeit. Nicht nur für die Menschheit in all ihrer Diversität, sondern auch für die anderen Lebewesen auf diesem Planeten. Die Filme im Deutschen Pavillon laufen über einen QR-Code entweder auf dem Smartphone, während man durch einen rückgebauten, strahlend weißen Pavillon wandert, oder sonst wo auf der Welt auf dem Computer. Das ist clever durchdacht, und vor allem bieten die Filme und ihre realen Experten darin Lösungen an, wie man Ökonomie und Ökologie miteinander befriedet oder man alternative Formen zum privaten Eigentum findet.“ (Süddeutsche Zeitung, 21.05.2021)

Produktionsjahr
2021

Länge
Langfilm (ab 61 Min.)
Gattung
Docufiction / Mockumentary, Animationsfilm
Thema
Bildende Kunst / Design / Fotografie, Architektur / Urbaner Raum, Gesellschaftliche Teilhabe, Digitalisierung / Internet, Umwelt / Ökologie / Klimawandel

Rechteumfang
Nichtexklusive nichtkommerzielle öffentliche Aufführung (nonexclusive, noncommercial public screening),Keine TV-Rechte (no TV rights),Nichtexklusive, nichtkommerzielle Video-on-Demand Nutzung (nonexclusive, noncommercial VOD rights)
Lizenzdauer bis
31.01.2028
Permanente Sperrgebiete
Deutschland (DE), Österreich (AT), Schweiz (CH), Liechtenstein (LI), Südtirol (Alto Adige)

Verfügbare Medien
DCP, Blu-ray Disc
Originalfassung
Englisch (en)

DCP

Untertitel
Deutsch Voll UT, Englisch (en), Französisch (fr), Spanisch (Lateinamerika), Portugiesisch (Brasilien), Arabisch (ar), Chinesisch (zh), Russisch (ru), Italienisch (it)
Anmerkung zum Format
DCP sind verschlüsselt

Blu-ray Disc

Untertitel
Deutsch Voll UT, Englisch (en), Französisch (fr), Spanisch (Lateinamerika), Portugiesisch (Brasilien), Arabisch (ar), Chinesisch (zh), Russisch (ru), Italienisch (it)