The Rug Project – United Threads

Exhibition|Ein kollektiver Teppich aus Land, Geschichten und Verbundenheit auf Vancouver Island und den Gulf Islands

Rug Projekt M. Steinhäußer + J. Bönsel

Rug Projekt M. Steinhäußer + J. Bönsel

Präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Toronto

The Rug Project – United Threads ist eine internationale, partizipative Kunstinitiative der deutschen interdisziplinären Künstlerin und Social Designerin Mona Steinhäußer.
as Projekt hat zum Ziel, First-Nations-Frauen und -Jugendliche auf Vancouver Island und den Gulf Islands – einschließlich Salt Spring Island, wo die Künstlerin ansässig sein wird und von SIREWALL beherbergt wird – zusammenzubringen, um gemeinsam ein großformatiges, getuftetes Textilwerk aus lokal produzierter und natürlich gefärbter Wolle zu schaffen. Im Mittelpunkt des Prozesses steht das gemeinsame Gestalten als Mittel der Verbindung, des Wissensaustauschs und der Würdigung gelebter Erfahrungen, ohne vorzugeben, was gesprochen, erinnert oder verändert werden soll.

Steinhäußers künstlerische Praxis bewegt sich an der Schnittstelle von Ökologie, materieller Kultur und sozialer Interaktion. Mit United Threads schafft sie einen Rahmen, in dem die Teilnehmenden selbst entscheiden, wie sie sich einbringen möchten – durch Geschichten, Stille, handwerkliche Techniken oder kollektives Arbeiten. Das Projekt erkennt die langfristigen Auswirkungen kolonialer Entfremdungsprozesse an, die die Beziehungen zwischen Menschen, Land und kulturellem Wissen in der Region geprägt haben. Anstatt zu beanspruchen, diese historischen Verletzungen zu reparieren, zielt es darauf ab, einen Raum zu öffnen, in dem indigene Perspektiven, Fachkenntnisse und kulturelle Souveränität die künstlerische Ausrichtung bestimmen.

Während der zweimonatigen Residency arbeitet die Künstlerin mit Wollbäuerinnen und -bauern auf Vancouver Island und den Gulf Islands, mit Expert*innen für Naturfärbung sowie mit First-Nations-Frauen- und Jugendgruppen zusammen. Gemeinsam erforschen sie regionale Wolle, pflanzenbasierte Farbstoffe sowie die Entwicklung individueller oder kollektiver visueller Motive. Das entstandene Textilwerk wird zunächst lokal präsentiert und anschließend nach Europa reisen, um weiterführende Gespräche über materielle Kultur, Geschichtenerzählung und darüber anzustoßen, wie gemeinschaftliche künstlerische Prozesse das Bewusstsein für fortwirkende koloniale Bedingungen schärfen können.
Das Projekt entstand aus Steinhäußers erster Begegnung mit Salt Spring Island und der weiteren Region – ihrer ökologischen Vielfalt, der starken Wollgemeinschaft und der auffälligen Abwesenheit indigener Narrative in vielen öffentlichen und institutionellen Kontexten. The Rug Project – United Threads reagiert darauf, indem es indigene Stimmen, Handlungsmacht und künstlerische Leitung in den Mittelpunkt des kollaborativen Prozesses stellt.

Teil des Programms reOpen Minds: Adapting to the Future.
Präsentiert vom Goethe-Institut Toronto.
Unter der Schirmherrschaft von Prof. Gesche Joost, Präsidentin des Goethe-Instituts.