Film Raimund Hoghe - Cartes postales + Si je meurs laissez le balcon ouvert

Raymund Hoghe - Cartes postales © Les Films d'Ici/Arte France

Do, 05.04.2018

19:00 Uhr

Goethe-Institut Montreal

Der Tanzkritiker und Filmregisseur Philip Szporer wird eine Einführung zu den Filmen und zur Arbeit von Raimund Hoghe geben.

Cartes postales
Regie : Richard Copans, 2005, 26 :30 Minuten
Deutsch mit französischem Voiceover

Cartes postales" verdeutlicht, wie durch die Kraft der Erinnerung Einsamkeit in Begegnung mündet. Der Körper dient dabei als poetisches Zeichen, mit dem Bilder entworfen werden. Wie aus einer Musikbox ertönt zu jedem Bild ein passendes Lied. Von weit her kommende Postkarten werden vorgelesen und getanzt. Dazu erklingen Lieder über Liebe und Schmerz, wie zum Beispiel von Melina Mercouri, Sophia Loren, Jacques Brel, Gluck und Mahler.

Das sentimentale Tanzstück "Cartes postales" ist von Hoghes früheren, in ihrer Bühnensprache ebenso außergewöhnlichen Choreographien "Lettere amorose" und "Tanzgeschichten" inspiriert. Die gesprochenen Worte, die Musik und die Raumgestaltung untermalen den Dialog zwischen zwei extrem entgegengesetzten Körpern: dem Raimund Hoghes selbst und dem des jungen Tänzers Lorenzo de Brabandere. 

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Si je meurs laissez le balcon ouvert
Regie : Charles Picq, Production 24 images, 2010, 25 :55 Minuten
Englisch mit französischen Untertiteln

Bei aller Todesnähe war Raimund Hoghes Welt noch nie so bunt wie in dieser Hommage an den französischen Choreografen und Tänzer Dominique Bagouet, der 1992, 41 Jahre alt, an den Folgen von Aids gestorben ist. Aus dem Gedicht eines anderen, viel zu früh Verstorbenen stammt der Stücktitel: „Wenn ich sterbe lasst den Balkon geöffnet“ heißt es in einer Gedichtzeile von Federico García Lorca, der 1936 mit 38 Jahren ermordet wurde. Raimund Hoghes Requiem kreist jedoch nicht nur um den Verlust, sondern feiert den Aufbruch ins Offene, die kreative Kraft der Erinnerung. Wie ein „rite de passage“ gestaltet er für sich und seine acht herausragenden Tänzerpersönlichkeiten diese Spurensuche der Erinnerung, begleitet durch die Musik u.a. von Bach, Purcell, Chaplin sowie traditionelle Gesänge aus Südeuropa.

Das Stück entstand 2010 als Auftragswerk für das Festival Montpellier Danse, das 30 Jahre zuvor von Dominique Bagouet gegründet wurde. Die Deutschlandpremiere fand Ende 2010 im tanzhaus nrw statt.

Die Filmvorführungen sind anlässlich der Vorführung der Stücke Hoghes Pas de Deux am 10. und 11. April und La Valse am 13. und 14. April (beides in der Usine C)  programmiert worden.
 

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