Sommerschule Sommerschule: Schullabor / Školaboratorija 001

Sommmerschule ŠKOGRAD © Škogled, City Guerilla

20.-27.06.2017

Vlada-Obradović-Kameni-Grundschule

Schulstadt / Škograd (Škogled & School of Urban Practices)

Den Schwerpunkt des Škograd-Teams (z. Dt. Schulstadt-Team) bilden diejenigen Stadtprobleme, die nicht im Fokus von aktuellen Planungs- und Bildungspraktiken stehen. Dabei entwickelt das Team in erster Linie diverse Mobilisierungsmaßnahmen sowie alternative Bildungsansätze, mit dem Ziel, die sozialen Kapazitäten der lokalen Gemeinschaft zu stärken. In diesem Sinne liegt das Wirkungsgebiet des Škograd-Teams außerhalb der zentralen Stadtbezirke und richtet sich nicht nach den Vorgaben der schulischen Curricula.
 
Das Škograd-Team versucht, mit Kindern aus dem Belgrader Vorort Ledine eine nachhaltige Zusammenarbeit zu pflegen, um so durch gemeinsame Aktivitäten vor Ort zu einem neuartigen Verständnis der gesellschaftlichen Zusammenhänge beizutragen. Der Vorort Ledine liegt nah Neu Belgrad und stellt einen von mehreren Außenbezirken Belgrads dar, in denen ein Großteil der Häuser ohne Baugenehmigung errichtet wurde. Dies führt unausweichlich zu zahlreichen Infrastruktur-Problemen, die nachträglich sehr schwer zu beseitigen sind.
 
Seine Lage und seine Struktur sowie die entsprechenden funktionalen Aspekte machen den Vorort Ledine zum idealen Forschungsgegenstand, wenn es darum geht, verschiedenartige Erscheinungen in solchen und ähnlichen Außenbezirken einer kritischen Analyse zu unterziehen und nach entsprechenden Erklärungsmodellen zu suchen. Darüber hinaus eignet sich Ledine hervorragend für diverse Interventionen, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität von Einwohnerinnen und Einwohnern führen sollten.
 
In Zusammenarbeit mit der Vlada-Obradović-Kameni-Grundschule veranstaltet das Škograd-Team vom 20. bis 27. Juni 2017 eine Sommerschule für Kinder aus dem Vorort Ledine. Die Veranstaltung unter dem Titel Školaboratorija 011 (z. Dt. Schullabor 001) bietet den Kindern die Möglichkeit, mit Unterstützung von Škograd-Mitgliedern und deren Partnern ihre volle Kreativität zu entfalten, und zwar auf unterschiedlichen Gebieten wie Literatur, journalistische Arbeit, Theater, Tanz, Musik, Malerei, Film und Handwerk.
 
Die Veranstaltung Školaboratorija 011 findet im Rahmen vom Škograd-Projekt statt und wird vom Goethe-Institut unterstützt. Das Škograd-Team hat sich aus den gemeinsamen Aktivitäten des Škogled-Kollektivs  und der Schule der Urbanen Praktiken – City-Guerilla entwickelt.
 
Das Škogled-Kollektiv (z. Dt. Schul-Blick-Kollektiv oder Schul-Experiment-Kollektiv) ist eine Plattform für diverse Formen gesellschaftlichen Engagements, die sich zum Ziel setzen, die sozialen Kapazitäten von Bürgerinnen und Bürgern zu stärken, und zwar nach dem Bottom-up-Prinzip. Zu seinen Mitgliedern zählen Spezialistinnen und Spezialisten für unterschiedliche Gebiete, wie Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Andragogik, Sprachwissenschaft, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Kunst, Design, Architektur und Urbanismus. Mit seinem interdisziplinären Ansatz versucht das Škograd-Kollektiv, neuartige schulische und urbane Praktiken zu entwickeln, die sich positiv auf die Lebensqualität in der Stadt oder in einem Stadtviertel auswirken könnten.
 
School of Urban Practices (City-Guerilla) entwickelt unterschiedliche Dialog- und Partizipations-Modelle, die es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, bei der Gestaltung von öffentlichen Räumen aktiv mitzuwirken. Die Gruppe vereinigt junge Architektinnen und Architekten, die sich intensiv mit diversen Fragen des urbanen Raums auseinandersetzen wollen, vor allem jedoch mit den aktuellen Veränderungsprozessen und deren Akteuren sowie mit ihrer eigenen Rolle bei den entsprechenden Entwicklungen. In diesem Sinne setzen sich die jungen Aktivistinnen und Aktivisten bereits seit 2013 intensiv mit den neuesten Praktiken beim partizipativen Design auseinander, und zwar in Form von Dialogen mit Bürgerinnen und Bürgern, Expertinnen und Experten, Investoren und Mitgliedern der Stadtverwaltung.

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