Junge Kunst aus dem Donbas
Gareleya Neotodryosh

  • Eine Grafik von Kate Drozd aus Bachmut in einer Bahnstation © Leander Mundus

    Eine Grafik von Kate Drozd aus Bachmut in einer Bahnstation

Ukrainische Kunst gegen Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit – das Goethe-Institut Bonn und STRÖER unterstützen seit 2022 das Künstlerkollektiv Gareleya Neotodryosh mit einer deutschlandweiten Ausstellung im öffentlichen Raum.

УКРАЇНСЬКА

Dem partizipativen und niedrigschwelligen Ansatz des jungen Künstlerkollektivs Gareleya Neotodryosh treu bleibend, ermöglichten die auf den digitalen Infoscreens in Kooperation mit STRÖER deutschlandweit gezeigten Kunstwerke eine neue Perspektive auf ukrainische Kunst. Das Goethe-Institut Bonn unterstützte die Ausstellung mit ausgewählten Werken, welche wichtige Thematiken wie Diskriminierung, Antifaschismus, Diversität und Weiteres behandelten. Durch das Erscheinen der sehr unterschiedlichen Arbeiten (Collagen, Fotografien, Illustrationen, etc.) in alltäglichen Situationen im öffentlichen Raum, sensibilisierte dieses Projekt für die genannten Themen und förderte somit die Interaktion zwischen Kunst, Künstler*in und Rezipient*in.

Gareleya Neotodryosh („eine Galerie, die nicht abgerissen werden kann”) entstand aus Protest gegen den Mangel an öffentlichem, unzensiertem Ausstellungsraum in Lyssytschansk (Oblast Luhansk). Das Kollektiv fördert gezielt junge aufstrebende Künstler*innen aus dem Donbas, indem es neue, unkonventionelle Räume wie zum Beispiel verlassene Fabriken als Ausstellungsfläche erschließt und somit eine Plattform bietet, um die Werke öffentlich zu zeigen. Ihrem Motto „Gareleya ist offen für alle. Keine Wochenenden, keine Pausen“, bleibt sich das Kollektiv treu. Es wird weiterhin Kunst produziert und gezeigt – national und international, digital und analog.

 
© Leander Mundus

Seit seiner Gründung im Jahre 2020 organisierte das Kollektiv bereits 13 informelle Pop-Up Ausstellungen und gab somit über 100 Künstler*innen aus der Ost-Ukraine die Möglichkeit, ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. 2021 erschien eine Auswahl dieser Arbeiten in einem Zine. Die Veröffentlichung wurde durch das EU-Programm „House of Europe”, welches vom Goethe-Institut Ukraine federführend umgesetzt wird, unterstützt. 

Überall dort, wo Gareleya Neotodryosh auftaucht, werden leere Räume, in denen Kunst in neuen, unkonventionellen Kontexten erlebt werden kann, in Orte der Zusammenkunft verwandelt und somit mit neuer Bedeutung gefüllt. Orte, die einen Gemeinschaftssinn entstehen lassen – nicht nur unter den ausstellenden Künstler*innen, sondern auch mit den Menschen der Städte und Gemeinden, welche zum Schauplatz dieser Pop-Up Ausstellungen werden. „Ich finde die Galerie ist eine Art Plattform geworden, die alle vereint, die hier (in der Ost-Ukraine) leben, arbeiten und kreativ sind.“, erklärte der Künstler Yehor Gordotko der Kyiv Post.

Getreu ihres Namens „Eine Galerie, die nicht abgerissen werden kann“, setzen die Künstler*innen ihre Arbeit in der Ukraine und weiteren europäischen Ländern fort, darunter in Deutschland, Polen und Georgien. Weitere Ausstellungen sind in Serbien und im Kosovo geplant. Das Kollektiv hält auch während des Krieges zusammen und vereint weiterhin Kunstschaffende, Kunstinteressierte und Institutionen durch ihre Kunst im öffentlichen Raum.

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