Music Talk Why isn’t it just nice?

Carte Blanche-Konzert in Vilnius Foto: Goethe-Institut/Arcana Femina

Fr, 28.04.2017

20:00 Uhr

Goethe-Institut Kairo - Dokki

Music Talks II

Nicht-kommerzielle zeitgenössische Musik ist nicht leicht zuhören. Ein historischer Grund dafür ist die Geburt der „Neuen Musik“ aus den Ruinen des zweiten Weltkriegs. Als 1946 in Darmstadt die ersten Sommerkurse für internationale neue Musik stattfanden, hatte das deutsche Volk zwölf Jahre Diktatur erlitten, die auch Musik für politische Propaganda missbraucht hatte. Jede Art von Kunst, die die Leute zum Denken hätte anregen können, war verboten. Als der Krieg vorbei war, dürsteten die Menschen nach Kunst. Die traditionelle Musik allerdings, war durch ihre Fähigkeit zum Missbrauch, entehrt. Die junge Künstlergeneration von damals, darunter Luigi Nono, Maurizio Kagel, Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen, Hans-Werner Henze, werden oft eher als Philosophen betrachtet denn als Musiker. Sie wollten eine „Neue Musik“ schreiben, die sich von jener Musik unterscheidet, die für Propagandazwecke genutzt werden konnte, und gleichzeitig ein Mittel schaffen, das die Menschen kritischer werden lässt.

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