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DIVERSITÄT, REPRÄSENTATION, INKLUSION, NORMKRITIK
Zum Projekt DRIN

Kinderbücher prägen unser Welt- und Selbstbild langfristig. Es ist also bedeutsam, sich in Geschichten, Illustrationen und Erzählweisen wiederzufinden und gleichzeitig die Vielfalt an Lebensrealitäten kennen zu lernen. Die aktuelle Kinderliteratur in Deutschland und den (nord)europäischen Ländern spiegelt unsere pluralistischen Gesellschaften – z.B., dass 40% der eingeschulten Kinder in Deutschland Migrationsgeschichte tragen – nicht wider.

Das Projekt "DRIN - Visionen für Kinderbücher" bringt Akteur*innen – Autor*innen, Illustrator*innen, Bibliothekar*innen, Verlage – international zusammen, um Wissen zu teilen und Netzwerke des Empowerments zu bilden. Es setzt neue Standards für eine diversere Kinderliteratur in Europa und beteiligt eine junge (und mehrsprachige) Leserschaft daran. DRIN stellt sich der Frage nach gleichberechtigter Teilhabe, zeigt die Lücken der Repräsentation im Feld der Kinderliteratur auf und fördert die Mitgestaltung des Buchmarkts durch Autor*innen und Illustrator*innen vielfältiger Perspektiven sowie die Entstehung neuer Materialien für Kinder und Jugendliche. Es sensibilisiert darüber hinaus Verlage, Bibliotheken, Lesefördereinrichtungen und Bildungsbehörden.

DRIN konnte seit Ende 2018 erfolgreich Kreative, Entscheidungstragende und Nutzer*innen erreichen. In der Zukunft werden die Ergebnisse der 2021 veröffentlichten Publikation In Our Own Words. BiPoc Perspectives in Children's Literature in Seminaren und Veranstaltungen von Partnern und Festivals eingesetzt. Das Netzwerk von BIPoC-Akteur*innen wird erweitert und mit laufendem Wissensaustausch gestärkt. Ziel ist, die Umsetzung diversitätssensibler Kriterien in der Erstellung von Kinderbüchern sowie die Kreativen dahinter sichtbar zu machen. Dabei wird eine junge und perspektivenreiche Leserschaft miteinbezogen und diskriminierungskritische Bildung sowie Leseförderung berücksichtigt. Wissenschaftliche Erkenntnisse der normkritischen Forschung werden in die Praxis übergeführt.

DRIN veranstaltet mit seinem Partnernetzwerk internationale Seminare, Webinare, Buchclubs und Workshops. Zentral hierbei ist die Frage nach Sichtweise, Darstellung und Ownership von Illustrationen und Erzählperspektiven sowohl in professionellen Kreisen, als auch in öffentlichen Diskussionsformaten. Auf der Website von DRIN werden Materialien, Hintergrundartikel und Workshop-Dokumentationen auf Englisch, Deutsch und Finnisch fortlaufend erweitert.

Mitgestaltet wird das Projekt von drei Expertinnen, der finnischen Illustratorin Warda Ahmed, sowie der Illustratorin EL BOUM und Autorin Chantal-Fleur Sandjon, beide aus Deutschland, und stellt damit methodisch einen multiperspektivischen Ansatz in den Entscheidungsprozessen sicher.

Der Fokus des Projekts liegt auf der Darstellung von Kindern of Color - immer mit einem intersektionalen Ansatz. Mit dem Begriff "intersektionell" ist die Art und Weise gemeint, in der verschiedene Arten von Diskriminierung (d. h. ungerechte Behandlung aufgrund von Rassismus, Sexismus, Klassismus, Behindertenfeindlichkeit usw.) miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Wie die schwarze, lesbische Dichterin und Aktivistin Audre Lorde es ausdrückte: "There is no such thing as a single-issue struggle because we do not live single-​issue lives."
 

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