Film
Machorka-Muff (1962) / Nicht versöhnt (1965)

Filmstill: ein Mann in Uniform steht verdreifacht auf mehreren Höhen auf einem Dach
© Capricci

Goethe-Institut Paris

Jean-Marie Straub und Danièle Huillet lernen sich 1954 in Paris kennen. Ihr Umfeld, das aus renommierten Filmemachern wie Robert Bresson und Jacques Rivette bestand, ermutigte sie, ihre Projekte zu verwirklichen. 1958 weigerte sich Jean-Marie Straub, in Algerien zu kämpfen, und desertierte nach Deutschland, wo das Paar 1962 seinen ersten Kurzfilm Machorka-Muff drehte. Die beiden wurden zu Leitfiguren des neuen deutschen Films (u. a. mit Rainer Werner Fassbinder) und des sogenannten modernen Kinos.

Machorka-Muff
Ein ehemaliger Nazi-Oberst kostet seine politischen und sexuellen Möglichkeiten im Nachkriegsdeutschland voll aus und hält das Bürgertum zum Narren – denn zu leicht fällt es ihm, jene Gutmenschen sowohl im Wahlbüro als auch im Schlafzimmer hinters Licht zu führen.

Non réconciliés
Die Filmemacher springen in der Chronologie von Heinrich Bölls Roman nur so umher, von der Kaiser-Autokratie zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis hin zum Wirtschaftswunder der 1950er Adenauer-Zeit. Dabei gelingt es ihnen, die Wurzeln des Nazismus in der bürgerlichen, deutschen Familie aufzudecken.

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Austausch mit dem Filmkritiker Bernard Eisenschitz sowie dem Filmhistoriker Friedemann Beyer, Kurator der UFA-Filmnächte in Berlin, statt.
 

In Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Filmverlag Capricci und der Heinrich-Böll-Stiftung

Details

Goethe-Institut Paris

17, avenue d'Iéna
75116 Paris

Sprache: Originalfassung in Deutsch mit französischen Untertiteln
Preis: Eintritt frei


Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe 60. Jahrestag des Élysée-Vertrags .