Buchgespräch
Susan Neiman

Portrait von Susan Neiman
© Premier Parallèle

Warum erwachsen werden?

Goethe-Institut Paris

„Ein philosophischer Pageturner. Susan Neiman gehört zu den herausragenden Denkern der Gegenwart.“ Eva Illouz

Unsere Kultur verklärt die Zeit der Jugend mehr, als Peter Pan zu träumen gewagt hätte. Und alles, was danach kommt, erscheint als unaufhaltsamer Niedergang. Doch schon Kant wusste, dass Unmündigkeit einfacher ist – für den Einzelnen, vor allem aber für staatliche Obrigkeiten, denen infantilisierte Konsumenten lieber sind als selbstdenkende Bürger. Susan Neiman wendet sich gegen diese resignative Sicht auf das Erwachsensein. Sie liest die Philosophen neu und plädiert mit Rousseau und Kant: Nehmen wir uns die Freiheit, etwas vom Leben zu verlangen! Denn Reife bedeutet nicht das Ende aller Träume, sondern ein subversives Ideal: das Leben in seiner Widersprüchlichkeit zu ergreifen und glücken zu lassen.
Anlässlich des Erscheinens ihres Essays auf Französisch (Grandir, Premier Parallèle, August 2021) kommt Susan Neiman zu einem Gespräch ins Goethe-Institut Paris. Moderation: Catherine Portevin (Philosophie magazine)

Prof. Dr. Susan Neiman ist Philosophin und Direktorin des Einstein Forums. Geboren in Atlanta, Georgia, studierte sie Philosophie an der Harvard Universität und der Freien Universität Berlin. Bevor sie 2000 die Leitung des Einstein Forums übernahm, war sie Professorin für Philosophie an der Yale Universität und der Tel Aviv Universität. Neiman ist Autorin u. a. von Von den Deutschen lernen. Wie Gesellschaften mit dem Bösen in ihrer Geschichte umgehen könnenMoralische Klarheit. Leitfaden für erwachsene IdealistenFremde sehen andersDas Böse denken. Eine andere Geschichte der Philosophie

Nach ihrem Studium der Literatur- und Sprachwissenschaften begann Catherine Portevins Karriere im Alter von 22 Jahren als Journalistin bei Télérama. Dort wirkte sie zuerst als Leiterin des Hörfunkressorts und Reporterin, bevor sie sich auf Essaykritik und philosophische Themen spezialisierte. Seit 2011 ist sie stellvertretende Chefredakteurin des Philosophie magazine und verantwortlich für die Literaturrubrik. Sie publizierte mehrere Werke, darunter Devoirs et délices. Une vie de passeur, mit dem Ideenhistoriker Tzvetan Todorov (Seuil, 2002), Penser dans l'urgence. Parcours d'un humanitaire, mit Rony Brauman von Ärzte ohne Grenzen (Seuil, 2006), Le Deuil. Entre le chagrin et le néant, mit dem Schriftsteller Philippe Forest und dem Philosophen Vincent Delecroix (Philo Éditions, 2015). Im Jahr 2015 gründete sie mit einigen anderen die Website 'Les Archives du Présent', die sich Interviews mit zeitgenössischen Denkern und Künstlern widmet. 
 

In Zusammenarbeit mit dem Verlag Premier Parallèle

Details

Goethe-Institut Paris

17, avenue d'Iéna
75116 Paris

Sprache: Auf Deutsch und Französisch
Preis: Eintritt frei

Anmeldung erforderlich: info-paris@goethe.de