Der Zimmermann

Anna Khlestkina ist Regisseurin und Schauspielerin. Vor zweieinhalb Jahren floh sie aus Russland nach Frankreich. Nun präsentiert sie ihre erstes Regiearbeit auf Französisch: Ein Monolog nach dem gleichnamigen Stück von Lidiia Golovanova, das sie selbst übersetzt hat.
Anna hinterfragt mit diesem Werk Identität als einen fortschreitenden Prozess. Das Stück, ursprünglich ein feministisches Manifest in Form eines intimen Tagebuchs, erzählt vom Bau einer kleinen Hütte und indirekt von den Herausforderungen einer Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft. Dabei verliert sich die Protagonistin nicht in der Sprache des Kampfes, vielmehr bietet der Text eine Meditation über die eigene Handlungsfähigkeit und über Marginalität.
Für Anna ist der Text zugleich auch Anlass zur Reflexion ihrer eigenen nomadischen Identität; eine Reflexion darüber, wie sie ihre Zugehörigkeit zu einem Kontext aushandeln kann, der ihr Leben geprägt hat, auf den sie sich jedoch nie gänzlich einlassen konnte.

Künstlerisches Team
Text: Lidija Golovanova
Übersetzung, Inszenierung und Darstellung: Anna Khlestkina
Lichtregie: Tatiana Mishina
Sounddesign: Max Rakhmatullin
Video: Maria Stepanova

In Zusammenarbeit mit Anna Khlestkina, dem Centre Dramatique National de Toulouse, Occitanie und dem Théâtre de la Cité