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Di, 09.01.2024

18:00 Uhr

Goethe-Institut Krakau

Daniel Kehlmann "Tyll"

Im Roman „Tyll“ hat Daniel Kehlmann die historisch-literarische Figur des Till Eulenspiegels in den Dreißigjährigen Krieg versetzt und eine Welt konstruiert, in der man vergeblich nach Vorhersehbarkeit und Logik sucht. Diese Welt ist von Besessenen, Verrückten, Fanatikern und Betrügern bevölkert und wird von Menschen regiert, die sich aus der Nähe als kleine Kreaturen entpuppen, gierig, grausam, gefährlich, lustig und beängstigend zugleich.
Die Titelfigur bleibt immer im Hintergrund, als Beobachter und Katalysator von Ereignissen, in denen wir uns wie in einer großen Metapher sehen können. Das Faszinierende an Kehlmanns Werk ist das ständige Nebeneinander von Horror und Komik, Grausamkeit und Humor. Tyll erinnert an Bruegel oder Bosch, dann an die Wirkung von gebogenen Spiegeln und schließlich auch an die Atmosphäre eines verrückten Jahrmarkts, zu dem die Welt zu werden scheint.

Daniel Kehlmann – geb. 1975, wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet. Sein Roman "Die Vermessung der Welt" war eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der Nachkriegszeit, und auch sein Roman "Tyll" stand monatelang auf den Bestsellerlisten und gelangte auf die Shortlist des International Booker Prize. Daniel Kehlmann lebt in Berlin. Bis jetzt wurde drei seiner Romane ins Polnische übersetzt („Beerholms Vorstellung“ und „Die Vermessung der Welt“ von Jakub Ekier sowie „Tyll“ von Urszula Poprawska).
 

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