Deutsche Filmwoche 2025
Filmfestival | Film
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Kraków, Warszawa, Wrocław, Katowice, Opole, Poznań, Łódź, Gdańsk, Rzeszów
- Preis Tickets sind an den Kassen der Kinos erhältlich.
Die ZuschauerInnen in Warschau, Krakau und Breslau werden auch die Gelegenheit haben, den Film Führer und Verführer von Joachim A. Lang zu sehen, der die Analyse der Manipulation darstellt, der die deutsche Bevölkerung zur Zeit des Nationalsozialismus ausgesetzt war. Der Filmregisseur veranschaulicht die immer noch aktuelle Gefahr, die sich hinter der Interaktion zwischen dem geschickten Demagogen und den Menschen, die zur Radikalisierung ihrer Meinungen bereit sind, versteckt.
Der langjährige Kooperationspartner der Deutschen Filmwoche ist German Films – die Institution, die die deutschen Filmproduktionen fördert und ihr 70-jähriges Jubiläum feiert. Aus diesem Anlass wird einer der Hits unseres Programms, der Film Toni Erdmann mit der ausgezeichneten Sandra Hüller in der Hauptrolle, in Wrocław, Katowice und Łódź vorgeführt.
Das Thema der meisten Filme des diesjährigen Programms der Deutschen Filmwoche sind zwischenmenschliche Beziehungen, besonders die Familienverhältnisse zwischen Ehepartnern, dem Geschwistern, Eltern und Kindern. Genau diese Verhältnisse wirken sich auf das Wohlbefinden oder das Unwohlsein jeder sozialen Einheit aus. Emotionale Bindungen, die sich im Fokus der FilmemacherInnen befinden, hängen nicht vom materiellen Status, der Herkunft oder dem kulturellen Background ab. Sie sind universell und helfen oder hindern das Leben in der modernen Welt.
Programm
- Die Mittagsfrau, Regie: Barbara Albert. 136 Min.
- Es brennt, Regie: Erol Afşin, 89 Min.
Filmvorführung mit der Teilnahme des Regisseurs in Warschau und Krakau. - Unspoken, Regie: Piotr Lewandowski, 95 Min.
Filmvorführung mit der Teilnahme des Regisseurs in Warschau und Wrocław. - Vena, Regie: Chiara Fleischhacker, 115 Min.
- Wochenendrebellen, Regie: Marc Rothemund, 109 Min.
- Sterben, Regie: Matthias Glasner, 180 Min.
- Gotteskinder, Regie: Frauke Lodders, 117 Min.
Sondervorführungen: - Führer und Verführer, Regie: Joachim A. Lang, 135 Min.
Sondervorführung in Krakau, Warschau und Wrocław. Anschliessende Diskussion mit Beteiligung der Filmemacher*innen in Warschau. - Toni Erdmann, Regie: Maren Ade, 162 Min.
Sondervorführung in Katowice, Łódź und Wrocław.
Programm
der Deutschen Filmwoche 2024
Unspoken
Deutschland, 2024, 95 min
Regie: Piotr J. Lewandowski
Kamera: Nino Michel
Drehbuch: Agnieszka Piwowarska, Piotr J. Lewandowski
Besetzung: Henning Flüsloh, Henriette Confurius, Florian Stetter, Noah Tinwa
Produktion: COP Film UG / Unspoken Productions GbR
Festivalvorführungen: WFF, Warszawa 2024
Piotr Lewandowski zeigt in seinem Film, wie leicht sich in zwischenmenschlichen Beziehungen die Grenze zwischen Einverständnis und fehlendem Einverständnis zu einem sexuellen Akt überschreiten lässt. Sein Film ist ein intimes Porträt eines Mannes, der auch mit einem Kindheitstrauma zu kämpfen hat, dem eine verdrängte sexuelle Gewalterfahrung zugrunde liegt. Die jahrelang verborgenen Gefühle übertragen sich auf die Beziehungen zu seinen Nächsten und beeinflussen das gesamte Erwachsenenleben des Protagonisten.
Piotr J. Lewandowski wurde 1975 in Warschau geboren und lebt in Deutschland. Er ist Drehbuchautor, Regisseur und Maler. In den Jahren 1994–2007 studierte er unter anderem an der Akademie der Schönen Künste in Offenbach und an der Filmakademie in Ludwigsburg. Er ist Autor von Kunstfilmen, Experimentalfilmen und macht seit 2009 auch Spielfilme. Die Premiere seines Debütfilms, des abendfüllenden Films Jonathan, fand 2016 auf der Berlinale statt. Unspoken ist wieder ein Spielfilm und der erste Film, bei dem Lewandowski auch Produzent war. Die Weltpremiere fand im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Warschau statt.
Die Mittagsfrau
Deutschland, Schweiz, Luxemburg, 136 min
Regie: Barbara Albert
Kamera: Filip Zumbrunn
Drehbuch: Meike Hauck
Besetzung: Mala Emde, Max von der Groeben, Thomas Prenn, Esmée Liliane Amuat
Produktion: Lucky Bird Pictures GmbH, C-Films AG, Iris-Productions S. A.
Festivalvorführungen: LuxFilmFest, Luxemburg, 2023; Tallinn 2023; Tokio, 2023
Die Mittagsfrau von Barbara Albert ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Julia Frank, der 2007 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde und auch in Polen erschienen ist. Der Titel knüpft an die alte slawische Legende der Mittagsfrau an, die die Seelen von während einer Heirat oder einer Hochzeit verstorbenen Frauen symbolisiert. Dieser Moment des Übergangs von Freude zur Trauer ist die Metapher für sowohl das Schicksal der Protagonistin als auch für die politische Veränderung, die 1933 in Deutschland stattfand, nachdem Hitler an die Macht gekommen war.
Barbara Albert wurde 1970 in Wien geboren. Sie begann 1991, an der Wiener Filmakademie Regie zu studieren. Mit ihrem Spielfilm Nordrand debütierte sie 1999. Im gleichen Jahr gründete sie gemeinsam mit Jessica Hausner, Antonin Svoboda und Martin Gschlacht die Produktionsfirma coop 99. Ihr Film Die Lebenden feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb des Filmfestivals von San Sebastián im September 2012. Ein Jahr später wurde Albert Professorin an der Filmhochschule Babelsberg. Ihr nächster Film Licht wurde 2017 auf den Internationalen Filmfestivals in Toronto und in San Sebastián gezeigt. Die Mittagsfrau ist ihr neustes Werk.
Es brennt
Deutschland, 2023, 89 min
Regie: Erol Afşin
Kamera: Emrah Celik
Drehbuch: Erol Afşin
Besetzung: Halima Ilter, Kida Khodr Ramadan, Emir Kadir Taşkın, Nicolas Garin
Produktion: Stereo Films Medienproduktion
Festivalvorführungen: München 2024, Braunschweig 2024
Die Geschichte, die Erol Afşin in seinem Debütfilm erzählt, beruht auf einer wahren Begebenheit. Neben den unschuldigen Menschen, die Opfer eines rassistischen Angriffes werden, wird hier ein Justiz-System gezeigt, das den Herausforderungen, vor die es durch die stärker werdende gesellschaftliche Polarisierung, durch Aggression und Intoleranz gestellt wird, nicht gewachsen ist. Die Rekonstruktion des Prozesses zeigt, wie das demokratische Recht auf Verteidigung dazu ausgenutzt werden kann, Hass zu verbreiten und die bereits geschädigten Personen mehrfach zu viktimisieren.
Erol Afşin wurde 1989 in der Türkei geboren und lebt seit seinem 19. Lebensjahr in Deutschland. Er studierte Schauspiel, Theaterproduktion und Filmregie an der Essener Folkwang Universität der Künste. Afşin ist Autor der Kurzfilme The Way und Time. Als Schauspieler trat er in vielen deutschen und internationalen Produktionen auf, unter anderem in dem auch in Polen bekannten Film Mustang. Der Film Es brennt ist sein Spielfilmdebüt.
Sterben
Deutschland, 2024, 182 min
Regie: Matthias Glasner
Kamera: Jakub Bejnarowicz
Drehbuch: Matthias Glasner
Besetzung: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, Ronald Zehrfeld, Robert Gwisdek, Hans Uwe Bauer
Produktion: Port-Au-Prince Pictures GmbH, Schwarzweiss Filmproduktion, Senator Film Produktion
Vorführungen auf Festivals: Berlinale 2024; Den norske Filmfestivalen; Nowe Horyzonty, Wrocław 2024; Sydney 2024
Preise und Auszeichnungen: Silberner Bär für das beste Drehbuch (Matthias Glasner), Berlinale 2024; Bambi 2024 als Bester Schauspieler (Lars Eidinger); Deutscher Filmpreis 2024 für den Besten Film, die Beste weibliche Hauptrolle (Corinna Harfouch), die Beste männliche Nebenrolle (Hans-Uwe Bauer), für die Beste Filmmusik (Lorenz Dangel).
Agnieszka Pilacińska schrieb auf der Internetseite „Pełna sala“ [Voller Saal] in ihrer Rezension, dass „wir alle, unabhängig von geografischen Breitengraden, von Herkunft und Status, mit familiärer Nicht-Liebe, mit Kommunikationsbarrieren und mit affektiver Kälte umgehen müssen. Blutsbande garantieren einem nicht Wärme und Verbundenheit, statten einen nicht mit der Fähigkeit aus, im späteren Leben zurechtzukommen. Das ist zwar nichts neues, aber es macht uns zu schaffen.“ Matthias Glasner dekonstruiert in seinem Film den Mythos von der glücklichen und hilfreichen Familie, ohne dabei auf Humor und Empathie für seine Protagonisten zu verzichten. Dafür wurde er von der Jury der Berlinale mit dem Silbernen Bären für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.
Matthias Glasner wurde 1965 geboren. Er ist Regisseur und Drehbuchautor, war früher Musiker in der Band „homesweethome“ und gründete 1993 die Produktionsfirma Jack Film & Musikproduktion. 1996 inszenierte Glasner Sexy Sadie, wobei er erstmals mit seinem Freund Jürgen Vogel zusammenarbeitete, mit dem er die Firma Schwarzweiss Filmproduktion gründete. In den folgenden Jahren führte Glasner bei mehreren Krimi-Thrillern fürs Fernsehen Regie. Auf die große Leinwand kehrte er 2006 mit dem Film Der freie Wille zurück, für den er den Regiepreis der Gilde der deutschen Filmkunsttheater auf der Berlinale 2006 erhielt, und für den Jürgen Vogel mit dem Silbernen Bären für die künstlerische Gesamtleitung ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Film, den er beim Wettbewerb der Berlinale präsentierte, war Gnade. In den folgenden zehn Jahren arbeitete Glasner ausschließlich fürs Fernsehen. Sterben erhielt den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch und vier weitere Filmpreise: für den Besten Film, für die Beste weibliche Hauptrolle (Corinna Harfouch), für die Beste männliche Nebenrolle (Hans-Uwe Bauer) und für die Beste Filmmusik (Lorenz Dangel).
Vena
Deutschland, 116 min
Regie: Chiara Fleischhacker
Kamera: Lisa Jilg
Drehbuch: Chiara Fleischhacker
Besetzung: Emma Nova, Friederike Becht, Paul Wollin, Barbara Philipp
Produktion: Neue Bioskop Film GmbH, SWR, HR, Filmakademie Baden-Württemberg
Festivalvorführungen: Hamburg 2024, Torino Film Festival 2024, European Film Festival Scanorama 2024.
Preise und Auszeichnungen: Deutscher Nachwuchspreis FIRST STEPS (für Regie und Kamera), Preis in der Kategorie „Deutsche Kinoproduktion“ auf dem Filmfest Hamburg 2024, Special Jury Prize IWONDERFULL oraz FIPRESCI Prize. Torino Film Festival 2024.
Der Zuschauer lernt Jenny, die Hauptfigur des Debütfilms von Chiara Fleischhacker, auf einer Geburtstagsparty kennen, wo sie neben Alkohol auch Drogen zu sich nimmt, von denen sie und ihr Partner seit langem abhängig sind. Deshalb wurde Jenny das Sorgerecht für ihren sechsjährigen Sohn entzogen, der auf Anweisung des Jugendamtes bei ihrer Mutter aufwächst. Jenny ist zum zweiten Mal schwanger, aber das Kind, das sie erwartet, weckt anfangs keine Gefühle in ihr und die Schwangerschaft fällt unglücklicherweise zusammen mit einer vorher verhängten Gefängnisstrafe, die Jenny abzubüßen hat. Die Schwangerschaft zieht die Aufmerksamkeit der Behörden auf die zukünftige Mutter, aber weder die Ärztin noch die Sozialarbeiter sehen eine Perspektive für die junge Frau. Der einzige Mensch, der ihr helfen will, ist die Hebamme Marla, die ihr das Jugendamt zur Seite stellt. Sie ist es, die Jenny davon überzeugen will, mit den Drogen aufzuhören und Verantwortung für sich und das Kind, das sie erwartet, zu übernehmen.
Vena ist Fleischhackers Diplomfilm, gedreht an der Filmakademie Baden-Württemberg. Die junge Regisseurin zeichnet ein intimes Porträt einer jungen Frau, die nicht in der Lage ist, in der Gesellschaft zu funktionieren. Dieses reife Werk zeigt das Fiktive an institutionalisierter Unterstützung, die Hilflosigkeit des Systems und die Herzlosigkeit von sozialen Institutionen in Deutschland.
Chiara Fleischhacker wurde 1993 in Kassel geboren und studierte Psychologie in Freiburg, 2015 begann sie ein Studium der Regie und des Dokumentarfilms an der Filmakademie Baden-Württemberg. Hier drehte sie zwei kurze Dokumentarfilme über den deutschen Strafvollzug. Ein weiterer Film entstand in Zusammenarbeit mit der Filmhochschule La Fémis in Paris und gewann drei Preise für den besten studentischen Film. Vena ist Fleischhackers Diplomfilm und Spielfilmdebüt.
Wochenendrebellen
Deutschland 2023, 109 min
Regie: Marc Rothemund
Drehbuch: Richard Kropf
Kamera: Philip Peschlow
Besetzung: Florian David Fitz, Cecilio Andersen, Aylin Tezel, Joachim Król
Produktion: Wiedemann & Berg Filmproduktion
Festivalvorführungen: Tallinn Film Festival, 2023
Preise und Auszeichnungen: Bayrischer Filmpreis für den besten Schauspieler (Florian David Fitz), 2022
Die Geschichte, die Marc Rothemund erzählt, beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Protagonisten sind Mirco von Juterczenka und sein Sohn Jason. Ihre Odyssee durch die Stadien, die von dem Vater in seinem mit dem Grimme Online Award ausgezeichneten Blogg beschrieben und dann als Buch herausgegeben wurde, ist die Grundlage für das Drehbuch geworden. Der Regisseur konzentriert sich darin auf die Beziehung zwischen dem Vater und dessen autistischem Sohn und zeigt, wie das ungewöhnliche und scheinbar schwer durchzuführende Vorhaben, das sie gemeinsam angehen, es dem Vater ermöglicht, die komplizierte psychische Struktur seines Sohnes zu verstehen, und dem Sohn, die Hingabe des Vaters für seinen ungewöhnlichen Wunsch anzuerkennen.
Marc Rothemund wurde 1968 geboren. Er war als Assistent bei mindestens neun Regisseuren tätig, unter anderem bei Helmuth Dietl und Dominik Graf. Mehrere Fernsehfilme hat er eigenverantwortlich gedreht, unter anderem Die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Kino debütierte er 1998 mit dem Film Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit. Sein Film Harte Jungs gehörte zu den Kassenschlagern der deutschen Kinos im Jahr 1999. Die Anerkennung der internationalen Kritik hat er 2005 mit seinem Film Sophie Scholl – Die letzten Tage gewonnen, der auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären für die Beste weibliche Hauptrolle und mit dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet wurde. Das Werk war für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert.
2013 drehte Rothemund den Film Heute bin ich blond, der auch in polnischen Kinos zu sehen war.
Gotteskinder
Deutschland, 2024, 117 min
Regie: Frauke Lodders
Kamera: Johannes Louis
Drehbuch: Frauke Lodders
Besetzung: Flora Li Thiemann, Serafin Mishiev, Michelangelo Fortuzzi, Mark Waschke
Produktion: Kinescope Film in Zusammenarbeit mit dem NDR und Arte
Festivalvorführungen: Filmfestival Max Ophüls Preis, 2024; Internationales Filmfestival Warschau (Warszawski Międzynarodowy Festiwal Filmowy), 2024
Preise und Auszeichnungen: im Rahmen des Filmfestivals Max Ophüls Preis den Preis der Jugendjury, auf dem 40. Internationalen Filmfestival Warschau (Warszawski Międzynarodowy Festiwal Filmowy) Sieger des Wettbewerbs 1–2
Ein Jahr lang hat die Regisseurin das Umfeld der evangelischen Gemeinschaft erforscht, die Thema dieses Filmes ist. Für ihr Drehbuch erhielt sie 2019 den Hessischen Filmpreis. Anfangs scheint die Familie von Hannah und Timotheus glücklich, und die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern harmonisch und konfliktfrei. Die strengen, von der Kirche aufgezwängten moralischen Gebote und deren fanatische Einhaltung scheinen allen genehm zu sein. Erst die Konfrontation mit der Außenwelt führt dazu, dass die Kinder den Widerspruch zwischen den eigenen Emotionen und den Erwartungen der Eltern wahrzunehmen beginnen. Und obwohl Hannah sich vor der Ehe wirklich an ihr Keuschheitsgelübde halten will, und Timotheus verzweifelt gegen seine Gefühle ankämpft, erreichen die Eltern und die Gemeindemitglieder mit ihrer radikalen Haltung genau das Gegenteil dessen, was sie beabsichtigen.
Frauke Lodders wurde 1984 geboren. Sie studierte Visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Filmregie und Drehbuch an der Kunsthochschule Kassel. Sie arbeitet als freie Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin. Ihr Diplomfilm Morpheus hatte seine Premiere auf dem Filmfestival in Shanghai 2015 und wurde auf zahlreichen Festivals gezeigt. Ihr Dokumentarfilm-Debüt Unzertrennlich war 2018 für den Hessischen Filmpreis nominiert. Lodders neuster Film Gotteskinder (2024) ist ihr Spielfilmdebüt, für das sie bereits 2019 den Hessischen Filmpreis für das Beste Drehbuch erhalten hat und 2024 auf dem Internationalen Filmfestival Warschau (Warszawski Międzynarodowy Festiwal Filmowy) mit dem Hauptpreis im Wettbewerb 1–2 ausgezeichnet wurde.
Führer und Verführer
Deutschland, Slowakei 2024, 135 Min.
Regie: Joachim A. Lang
Kamera: Klaus Fuxjäger
Drehbuch: Joachim A. Lang
Besetzung: Robert Stadlober, Fritz Karl, Franziska Weisz, Dominik Maringer
Produktion: Zeitsprung Pictures, SWR, Maya, Act HeadQuarter Media
Festivalvorführungen: Filmfest München 2024
Preise und Auszeichnungen: Publikumspreis in München 2024
Für das Drehbuch dienten als Vorlage die Tagebücher von Joseph Goebbels, Zeugenberichte, Briefe und andere erhaltene Dokumente. Es rekonstruiert die letzten sieben Jahre des NS-Staates, ab dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 bis zum Untergang des Dritten Reiches mit Mord und Selbstmord im Führerbunker in Berlin im Mai 1945. In die Handlung wurden alte Wochenschauen und archiviertes Filmmaterial eingebaut, auch Szenen aus den oben genannten Produktionen, was einen Blick hinter die Kulissen der nationalsozialistischen Propaganda ermöglicht und die seit Jahren unveränderten Mechanismen der Arbeit von Medien sichtbar macht, die von Regierungen abhängig sind. Der Regisseur zeigt auch, wie gefährlich die Interaktion zwischen geschickten Demagogen und Menschen ist, die zur Radikalisierung ihrer Ansichten neigen, und wie aktuell dieses Problem heute immer noch ist.
Joachim A. Lang ist 1959 geboren. Er studierte Germanistik und Geschichte in Heidelberg und Stuttgart. Ab 1986 arbeitete er für den SWR als Redakteur, Regisseur und Autor. 2001 schrieb er das Drehbuch zu dem Dokudrama Jud Süß – Ein Film als Verbrechen?. Als Regisseur und Autor drehte er weitere Dokumentarfilme, unter anderem Da wo ich bin ist Panama. Die Lebensreise des Herrn Janosch (2011, TV) sowie George (2013) über das Leben des Schauspielers Heinrich George. Eine wichtige Figur in Langs Arbeit ist Bertold Brecht. Im Jahr 1998 produzierte Lang anlässlich von Bertold Brechts 100. Geburtstag im Auftrag der ARD und Arte die fünfteilige Dokumentation Denken heißt verändern. Zu Brechts 50. Todestag machte er 2006 den Film Brecht – Die Kunst zu leben (2006, TV). Sein erster Langspielfilm war Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm (2018). Auf dem Filmfest München präsentierte er 2024 seinen neuen Film Führer und Verführer, für den er mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.
Toni Erdmann
Deutschland 2016, 162 Min.
Regie: Maren Ade
Drehbuch: Maren Ade
Kamera: Patrick Orth
Produktion: Komplizen Film, Monachium & Berlin
Besetzung: Peter Simonischek, Sandra Hüller, Michael Wittenborn, Thomas Loibl
Festivalvorführungen: Cannes 2016 (Wettbewerb), München 2016, Moskau 2016, Brüssel 2016, Palic 2016, Sarajevo 2016, Wroclaw 2016, Yerevan 2016, Odesa 2016, Melbourne 2016.
Preise und Auszeichnungen: FIPRESCI Award, Cannes 2016; Iris Award, Best Screenplay Award, RTBF Television Award for Best Film, Brüssel 2016, Golden Tower Award for Best Film, Palic 2016, European Film Awards for Best Film, Best Director and for Best Screenplay (Maren Ade), for Best Actor (Peter Simonischek) and for Best Actress (Sandra Hüller).
Piotr J. Lewandowski
wurde 1975 in Warschau geboren und lebt in Deutschland. Er ist Drehbuchautor, Regisseur und Maler. In den Jahren 1994–2007 studierte er unter anderem an der Akademie der Schönen Künste in Offenbach und an der Filmakademie in Ludwigsburg. Er ist Autor von Kunstfilmen, Experimentalfilmen und macht seit 2009 auch Spielfilme. Die Premiere seines Debütfilms, des abendfüllenden FilmsJonathan, fand 2016 auf der Berlinale statt.Unspokenist wieder ein Spielfilm und der erste Film, bei dem Lewandowski auch Produzent war. Die Weltpremiere fand im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Warschau statt.
Erol Afşin
wurde 1989 in der Türkei geboren und lebt seit seinem 19. Lebensjahr in Deutschland. Er studierte Schauspiel, Theaterproduktion und Filmregie an der Essener Folkwang Universität der Künste. Afşin ist Autor der KurzfilmeThe WayundTime. Als Schauspieler trat er in vielen deutschen und internationalen Produktionen auf, unter anderem in dem auch in Polen bekannten FilmMustang. Der FilmEs brenntist sein Spielfilmdebüt.
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