Diskussion Queere Herstories als künstlerische Praxis

Unsere queere Geschichte. Künstlerinnen © Goethe-Institut | Lech Rowiński

Mi, 01.12.2021

18:00 Uhr

Online


Mit Kerstin Drechsel, Sanni Est, Magdalena Staroszczyk, Liliana Zeic (Piskorska)
Moderation Katarzyna Kasia

Die Diskussion thematisiert queer-feministische Narrative als Raum für künstlerisches Handeln und darauf bezogene Forschung. Wie arbeiten queere Künstlerinnen mit ihren Biografien, ihren Erfahrungen und den Herausforderungen ihrer Identität und ihres Platzes in der Gesellschaft?

Kerstin Drechsel, geb. 1966, ist freie Bildende Künstlerin und lebt in Berlin. Sie hat an an der Universität der Künste, Berlin studiert und ist Meisterschülerin von Achim Freyer. Ihre Arbeiten werden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. Das Achte Feld, Museum Ludwig, Köln; Just different, Cobra Museum Amstelveen/NL; trouble in painting, BBB centre d ́Art, Toulouse/F; Intimacy sowie lesbisches Sehen, Schwules Museum, Berlin; Painting forever - Keilrahmen, Kunstwerke Berlin; I Queerelanti, neon>campobase, Bologna/I; Berlin: Tendenzen, Palau de la Virreina, Barcelona/E; Meatdistrict, Mama, showroom for Media and Moving Art, Rotterdam/NL; A Room, De Markten, Brüssel/B; Just Love, Zentrum für Aktuelle Kunst, Berlin;  I ♥ FEMINISM, SEPTEMBER, Berlin; If you close the door, Vane Newcastle/UK. Beiträge in zahlreichen Publikationen, u.a. in New German Painting Remix, Prestel Verlag, München. Sie erhielt Stipendien, u.a. vom Kunstfonds Bonn und dem Berliner Senat Kultur. Sie war Vertretungsprofessorin für Bildende Kunst, Schwerpunkt Malerei an der Universität Kassel/Kunsthochschule Kassel und von 2015–2021 Verwalterin der Professur Grundlagen der künstlerischen Gestaltung in der Visuellen Kommunikation an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.
https://kerstindrechsel.com
                                                                       
Sanni Est ist eine brasilianische Multimedia-Künstlerin, die seit 2007 in Berlin lebt. Sie hat Percussion im Konservatorium in Pernambuco gelernt. Sie ist DJ, Performerin, Musikerin, Schauspielerin und trans*feministische Aktivistin. Als Trans*Frau of Colour mit Migrationshintergrund nimmt sie ihre Biographie oft als Grundlage für Lieder und politischen und pädagogischen Aktivismus. Est versteht ihren eigenen braunen Körper oft auch als politische Waffe und als visuelles Element, um in ihren eigenen Arbeiten und Kollaborationen Gespräche über Sexismus und Rassismus anzuregen. 2017 rief Sanni die Plattform für Narrative intersektioneller Minderheiten Empower ins Leben und organisierte zwei Musik- und Digitalkunst-Festivals.

Magdalena Staroszczyk ist Kulturwissenschaftlerin, Künstlerin und Aktivistin. Sie untersucht die Erfahrungen und die Kulturgeschichte nicht-heteronormativer Frauen aus der der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Polen. Sie ist Doktorandin am Institut für polnische Kultur der Universität Warschau und Kuratorin im Wola-Museum, einer Außenstelle des Museums von Warschau. Sie war Mitglied des CRUSEV-Forschungsprojekts (in diesem Jahr erschien eine Veröffentlichung mit der Zusammenfassung der polnischen Edition: Queers in State Socialism. Cruising 1970s Poland). Sie ist u.a. in den Kollektiven Czarne Szmaty und Home Movie Day Warszawa sowie an der Karol Modzelewski Open University aktiv.

Liliana Zeic (früher Liliana Piskorska) – Jahrgang 1988, bildende Künstlerin, Absolventin der Fakultät für Bildende Künste an der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń, wo sie 2017 den Doktortitel erlangte. Finalistin des Forecast Forums im Haus der Kulturen der Welt in Berlin 2017. 2019 erhielt sie den  Publikumspreis im Rahmen des  Views Preis für junge polnische Kunst der Deutschen Bank, 2020 war sie Preisträgerin des OP YOUNG und im selben Jahr wurde sie für den WARTO-Award nominiert. Ihre Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, u.a. in der Galerie Zachęta und dem  Muzeum Współczesne in Wrocław. In ihrer künstlerischen Tätigkeit analysiert sie gesellschaftliche Themen aus der Perspektive einer radikalen Sensibilität, die in der feministisch-queeren Praxis und Theorie verwurzelt ist. Sie konzentriert sich auf die Beziehung zwischen dem Staat, der mitteleuropäischen Identität und der Position peripherer Identitäten. Sie beschäftigt sich mit Queer-Lesbianismus und Nicht-Heteronormativität. Sie arbeitet intermedial und ist Autorin von installativ-skulpturale Elementen, Video, Fotografien und Texten.

Katarzyna Kasia, Philosophin, Absolventin des Fachbereiches Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Warschau, Stipendiatin des Außenministeriums der Republik Italien und The Kościuszko Foundation, Visiting Scholar der Princeton University. Prodekanin des Fachbereiches Management für visuelle Kultur an der Akademie der Schönen Künste in Warschau. Autorin des Buches Rzemiosło formowania. Luigiego Pareysona estetyka formatywności (Das Handwerk des Gestaltens. Die Ästhetik der Formativität von Luigi Pareyson), Übersetzerin  von Texten italienischer Philosophen (Pareyson, Vattimo u.a.). Ständige Mitarbeiterin der Zeitschrift „Kultura liberalna“, Mitglied des Redaktionsteams von „Przegląd filozoficzno-literacki”. Sie kommentiert oft aktuelle politische Ereignisse in den Medien. An der Akademie der Schönen Künste hält sie Seminare in Geschichte der Philosophie, der Ästhetik und der Kulturphilosophie mit Elementen von Anthropologie.
 

Medienpartner:
Queer.pl
NOIZZ

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