Stadtentwicklung
Urbanen Raum hörbar machen

Urbanen Raum hörbar machen
Urbanen Raum hörbar machen | Foto: © Christina Kubisch

Überall in den Städten produzieren vertraute Elemente des urbanen Raumes wie Geldautomaten, GPS-Empfänger oder Kühlregale im Supermarkt permanent elektromagnetische Signale, die für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar sind. Electrical walks, das Projekt der deutschen Künstlerin Christina Kubisch, macht jedes dieser elektromagnetischen Felder hörbar und lässt dadurch urbane Räume aus einem ganz unerwarteten Blickwinkel betrachten.

Christina Kubisch

Die 1948 in Bremen geborene Komponistin und Klangkünstlerin gehört zur ersten Generation der Klangkünstler. Sie trat schon früh mit Projekten im Schnittfeld von Bildender Kunst, Medien und Musik in Erscheinung. In den 70er Jahren waren es vor allem genderkritische Video-Performances, gefolgt seit Beginn der 80er Jahre von raumbezogenen Klanginstallationen mit magnetischer Induktion und anderen meist selbstentwickelten audiovisuellen Mitteln. Seit Mitte der 80er Jahre bezieht Christina Kubisch auch Licht und Materialstrukturen in ihre Arbeiten ein, die in ihren oft großformatigen Installationen visuelle und akustische Elemente zu einer neuen Einheit verbinden. Nach Studien- und Lehraufenthalten in Deutschland, der Schweiz und Italien sowie Gastprofessuren u.a. in Holland und Frankreich lebt sie seit 1986 in Berlin. Sie ist seit 1997 Mitglied der Akademie der Künste. Seit Jahren experimentiert sie erfolgreich mit Klangspaziergängen im öffentlichen Raum, wobei sie das Publikum mit speziellen elektromagnetischen Kopfhörern zu einer bisher unbekannten Art der Wahrnehmung der Alltagswelt einlädt. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Thema Stille. Christina Kubisch lehrte von 1994 bis 2013 als Professorin für „Audiovisuelle Kunst" an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken, wo sie eine neue, junge Generation von vielseitigen Medienkünstlern herangebildet hat.