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Reisen
Moin Hamburg: Acht Insidertipps für die Hansestadt

Hamburger Verkehrsverbund_Boot
© Olga Oehler

„Moin, Moin“ sagt man in Hamburg zur Begrüßung, egal zu welcher Tageszeit. Es herrscht oft „Schiedwetter“ hier, aber auch der häufige Regen schreckt niemanden vom Besuch dieser Matrosenstadt ab. Im Gegenteil: Hamburg lockt mit kräftigem Bier, herzhaften Fischbrötchen, Hafenflair und ganz viel Spaß. Journalistin und Hamburgerin Olga Öhler verrät ihre Insidertipps, wie echte Hamburger die Stadt erleben.

Von Olga Öhler

Hafenrundfahrt mit Stopp in Finkenwerder 

Hamburger Verkehrsverbund Boot mit Blick auf Finkenwerder © Olga Oehler Um einen Überblick über den Hamburger Hafen zu gewinnen, setze ich mich in eine der vielen HVV-Fähren. Wer Lust auf eine salzige Brise um die Nase und schaukelnden Wellengang hat, für den ist das genau das Richtige. Außer schäumendem Wasser lassen sich von der Fähre aus der ganze Hafen, die Docks und Containerschiffe wie auch große Kreuzfahrtdampfer entdecken. Der Vorteil an den HVV-Fähren ist, dass ich die Hafenrundfahrt mit einer normalen Tageskarte des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) bezahle, die ich auch in der U- und S-Bahn nutze.
 
Meistens nehme ich die Fähre von den Landungsbrücken aus, setze mich oben aufs Deck, damit ich eine gute Aussicht habe, und fahre bis Finkenwerder, das mittlerweile eines meiner Lieblingsziele ist. Der Stadtteil liegt auf der Südseite der Elbe und gehört offiziell zum Bezirk Hamburg-Mitte, ist aber im Gegensatz zur Innenstadt sehr dörflich. Es gibt viele alte Fachwerkhäuser, man kann sehr gut spazieren gehen und nach einer Weile kommt man zu einem wunderschönen Naturschutzgebiet Westerweiden.

Wilhelmsburger Multikulti entdecken 

Veringstraße im Wilhelmsburg / Hamburg © Olga Oehler Der weniger bekannte Stadtteil im Süden Hamburgs oder auch „Die Insel“, wie Wilhelmsburg oft genannt wird, ist von vielen kleinen Kanälen umrandet. In der Veringstraße im Herzen Wilhelmsburgs reihen sich Cafés an Bars und Restaurants und verleihen dem Stadtviertel ein offenes und multikulturelles Flair.
 
Am Veringkanal unweit der Veringstraße liegt das Turtur, ein Lokal, das ich schnell sehr zu schätzen gelernt habe und das nach einem außergewöhnlichen Konzept funktioniert:
Im Sommer ist das Turtur eine vorzügliche Pizzeria und im Winter ein Club, in dem es sich gut tanzen lässt.
 
In der Neuhöferstraße in Wilhelmsburg befindet sich der Energiebunker, von dessen Dach aus man kostenlos eine Aussicht über die ganze Hansestadt erhält. Direkt neben Wilhelmsburg, im Stadtteil Veddel, bietet das Café Nova ein Mittagessen gegen eine Spende an. Außerdem lassen sich in Veddel auf dem Deich bei gutem Wetter die schönsten Sonnenuntergänge in Hamburg genießen.

Gin Tonic im Kino Abaton trinken 

Bei schlechtem Wetter, das es in Hamburg nicht selten gibt, gehe ich gern ins Kino, am liebsten ins kleine Abaton mit flauschigen roten Sesseln, salzigem Popcorn und intimer Stimmung. Die Programmauswahl ist hier sehr vielfältig. Außerdem werden die Filme immer in Originalsprache mit Untertiteln ausgestrahlt, was man sonst in Hamburg nicht sehr häufig findet. Das Kinogebäude bezaubert auf Anhieb mit seinem besonderen Charme. Es gibt ein altes Kassenhäuschen direkt vor dem Eingang, die Gänge sind mit dicken Teppichen ausgelegt und das Abaton hat eine Bar, so dass ich das erste Mal in meinem Leben Gin Tonic im Kino getrunken habe. Im Kinosaal finden auch zahlreiche andere Veranstaltungen wie Vorträge, Buch-Lesungen und Diskussionsrunden statt. Das Programm findet man auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/abatonkino/.

In der Schaltzentrale vorbeischauen 

Wenn ich nicht weiß, was ich mit meiner Zeit anfangen soll, treibe ich mich gern in der Schaltzentrale herum. Die Schaltzentrale ist ein gemeinschaftliches Projekt und liegt in einem stillgelegten Kohlekraftwerk im Stadtteil Hammerbrook. Die Räumlichkeiten sind sehr speziell und werden durch Kunstausstellungen und experimentelle Führungen in Szene gesetzt. Oftmals gibt es hier Flohmärkte oder Angebote wie Sprachkurse, Nähwerkstätten und Konzerte sowie jeden Freitag ein gemeinschaftliches Caféprojekt. Jeder, der Lust hat, sich zu beteiligen, darf sich einbringen und es ist ein sehr schönes Miteinander.

Auf einen Kaffee in die Zentralbibliothek 

Nicht nur zum Bücherlesen und -ausleihen ist die Zentralbibliothek in Hamburg ein schöner Ort. Ich komme gerne her, um in alten Büchern zu stöbern. Im Keller gibt es ausrangierte Exemplare zu kaufen und außerdem guten Kaffee für nur einen Euro, den man zu tagesaktuellen Zeitungen genießen kann.

Falafel, Cocktails und Tauschen im „Karoviertel“ 

Im Karolinenviertel, das dicht am kultigen Schanzenviertel liegt, habe ich sowohl die besten Falafel der Stadt (bis dato) als auch ein paar gemütliche kleine Läden für mich entdeckt. An der Ecke zur Marktstraße befindet sich eine kleine Grünfläche mit einem Tauschkasten, der oft gefüllt ist mit Büchern und buntem Allerlei. In der Feldstraße ganz in der Nähe gibt es viele verschiedene Geschäfte mit allerlei Schnickschnack – von Design bis Secondhand. Ein paar Straßen weiter in der Beckstraße liegt das syrische Falafel-Restaurant Azeitona. Dort werden randvolle Teller mit den besten arabischen Speisen zu günstigen Preisen serviert. Es gibt massenhaft Antipasti, frischen Minz- und Zimttee sowie eine gemütliche Sitzecke, die mit orientalischen Teppichen an Boden und Wänden gepolstert ist. Gleich neben dem Falafel-Restaurant wartet nach einem leckeren Essen die Zoé 2 Sofabar mit ganz eigener Lounge-Atmosphäre. Hier trinkt man Cocktails auf alten, aber sehr feinen Sofas.

Echtes Hamburger Bier in der Kitty Bar 

Gute Cocktails, Fassbier, gemütliche Atmosphäre und Rauchschwaden in der Luft: Wenn ich einen angenehmen Kneipenbesuch verbringen möchte, dann zieht es mich oftmals in die Kitty Bar. Sie befindet sich in einem alten Keller in der Feldstraße und passend dazu wird echtes Hamburger Bier ausgeschenkt. Es ist eine kleine Bar mit einem Tresen und einer Handvoll Tischen, sehr simpel gehalten, aber mit genau den richtigen Zutaten für einen schönen Abend.

Auf dem Gras liegen im Loki-Schmidt-Garten 

Loki_Schmidt_Garten_Wüste © Olga Oehler Wenn mir Hamburg und seine Menschen ein bisschen zu viel werden, dann ziehe ich mich gern in den Loki-Schmidt-Garten zurück. Die Grünanlage ist ein absoluter Ruhepol inmitten der Großstadt. Obwohl der botanische Garten ziemlich zentral in Klein Flottbek liegt, ist man nach ein paar Schritten sofort umgeben von Vogelgezwitscher.
 
Im Loki-Schmidt-Garten reicht ein Nachmittag für eine ganze Weltreise durch die Botanik. Von südamerikanischen Tropengewächsen bis zur Alpenlandschaft, von der Gemeinen Armleuchteralge bis zum Mammutblatt bietet der Garten eine bunte Vielfalt an Pflanzen. Der Eintritt ist kostenlos und wer zu müde wird, um sich mit Botanik zu beschäftigen, breitet eine Decke auf einer der vielen Grünflächen aus und ruht ein wenig.

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