Wladiwostok│Ausstellung und Retrospektive Harun Farocki: something else becomes visible (etwas anderes wird sichtbar)

Etwas wird sichtbar © Harun Farocki, 1982

Fr, 09.09.2016 –
So, 30.10.2016

Zentrum für zeitgenössische Kunst „Zarya“

Wladiwostok zeigt Harun Farocki: Vom 9. September bis 30. Oktober ist hier die russlandweit erste umfangreiche Werkschau des deutschen Filmemachers zu sehen. Sie wird präsentiert vom Goethe-Institut Nowosibirsk, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst „Zarya“ und dem Internationalen Filmfestival „Pacific Meridian“
 
Der 2014 verstorbene Künstler ist längst ein Klassiker des politischen Dokumentarfilms und der Videokunst. Seine ersten Filmessays und Schriften, die sich bereits Mitte der 1960er Jahre mit der deutschen (Nach)kriegsgeschichte auseinandersetzten, wurden als radikales ästhetisches und politisches Experiment wahrgenommen. Farockis Installationen und Filme übten seitdem stets scharfe Kritik an der kapitalistischen Konsumgesellschaft; spätestens Ende der 1990er Jahre erhielt Farocki auch international die ihm gebührende Anerkennung. Seine Arbeit hat eine ganze Generation von Denkern und Künstlern geprägt.
 
In Russland waren bisher nur einzelne Arbeiten des Filmemachers und Künstlers ausgestellt. Das Projekt „Farocki: something else becomes visible“ eröffnet dem russischen Publikum nun erstmals einen Zugang zu seinem Gesamtwerk. Im Zentrum für zeitgenössische Kunst „Zarya“ werden vom 9. September - 30. Oktober fünf Installationen gezeigt, darunter Farockis letzte Arbeiten „Parallele“ und „Serious Games“. Das Filmfestival „Pacific Meridian“ präsentiert vom 10.-16. September rund 16 Filme, die von den 1960er bis in die 2000er Jahre entstanden sind.
  • photo portrait Harun Farocki © Hertha Hurnaus
    Harun Farocki
  • Harun Farocki "Parallele I-IV" in Galerie Thaddaeus Ropac Paris © Philippe Servent 2014
    Harun Farocki "Parallele I-IV" in Galerie Thaddaeus Ropac Paris
  • "Etwas wird sichtbar" © Harun Farocki, 1982
    "Etwas wird sichtbar"
  • "Stilleben" © Harun Farocki, 1997
    "Stilleben"
Retrospektive und Ausstellung stellen drei Hauptlinien in Farockis Arbeit vor, die sich als roter Faden durch sein Werk ziehen: Staatsinterventionismus, Arbeitsverhältnisse in den modernen Gesellschaften und Bilder als Bezugspunkt zur Welt.
 
Der Berliner Filmwissenschaftler und Kritiker Michael Baute, ein langjähriger Mitarbeiter Harun Farockis und Mitbegründer des Weblogs newfilmkritik.de, wird Einführungen in die Ausstellung und die Filmpräsentationen geben. Tatiana Kirianova (Ausstellung) und Andrej Wassilenko (Retrospektive) sind die Kuratoren des Projekts. Sie werden in Vorträgen und Publikumsgesprächen das Werk und die Arbeitsweise Harun Farockis erklären.
 
Zum Projekt „Farocki: something else becomes visible“ erscheint im Anschluss eine zweisprachige Publikation mit Texten von und über Harun Farocki.

Zum Abschluss der Ausstellung wird eine Serie von Filmvorführungen präsentiert, die aus vier ikonischen Werken des Regisseurs besteht. Eintritt frei.
 
Mit Unterstützung des Harun Farocki Instituts
 

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