Literatur Buchpräsentation: Das Schloss von Franz Kafka

Kafka das Schloss © Goethe-Institut

So, 08.05.2016

Goethe-Institut Hanoi

Franz Kafkas letztes Werk, neu ins Vietnamesische übersetzt, vorgestellt von Tran Ngoc Hieu & Tran Kieu Van.

 „Es war spätabends, als K. ankam. Das Dorf lag in tiefem Schnee. Vom Schloßberg war nichts zu sehen, Nebel und Finsternis umgaben ihn, auch nicht der schwächste Lichtschein deutete das große Schloß an.“ Der Nebel des geheimnisvollen Buchauftaktes legt sich wie ein Schleier über die weiteren Geschehnisse in Franz Kafkas letztem Werk „Das Schloss“:
 
Einer vermeintlichen Einladung der Schlossherren folgend, begibt sich der Landvermesser K. in das angrenzende Dorf. Doch alle Versuche, mit der Schlossverwaltung Kontakt aufzunehmen, sind zum Scheitern verurteilt. Je dringlicher sich K. bemüht gegen die gewaltige, undurchschaubare Macht des bürokratischen Apparates anzukommen, desto mehr entfernt er sich von seinem eigentlichen Vorhaben. Die Suche nach K.s Platz im Dorf wird zu einem Geflecht aus Geheimnissen und Erniedrigungen, und K. fühlt sich zunehmend ohnmächtig angesichts der bedrohlichen Hierarchie, die alles zu kontrollieren scheint und doch immer rätselhaft bleibt. Wird der Protagonist aufgeben und sich letztendlich wie die anderen Dorfbewohner der anonymen Autorität des Schlosses fügen?
 
Der deutschsprachige Schriftsteller Franz Kafka wurde 1883 in Prag geboren. „Das Schloss“ bildet neben „Der Prozess“ und „Der Verschollene“ eines seiner Hauptwerke, deren Stil bis heute den Begriff „kafkaesk“ zur Beschreibung von expressionistischer und surrealistischer Literatur geprägt hat. Das 1922 entstandene Fragment „Das Schloss“ konnte aufgrund von Kafkas gesundheitlichem Zustand nicht vollendet werden. Franz Kafkas Werke wurden größtenteils erst nach seinem Tod und gegen seine eigene Verfügung von seinem Freund und Nachlassverwalter Max Brod veröffentlicht.

 

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