Ausstellung The four Subjects

HAN The four Subjects Manzi © Manzi

08.10. - 05.11.2022, Dienstag bis Sonntag | von 11 bis 19 Uhr

Manzi Exhibition Space (Hanoi)

Installations des bildenden Künstlers Nguyễn Huy An

Eröffnung Freitag, den 7.Oktober 18:30 Uhr
Die Ausstellung ist für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet.
 
Zum ersten Mal seit drei Jahren (seit seiner dritten Einzelausstellung in Saigon) gestaltet Huy An einen exklusiven Raum für einzigartige Objekte, der eine befremdliche Begegnung unterschiedlicher Themen auslösen mag. Sie stehen unverbunden neben einander, stehen scheinbar in keinerlei Verbindung zu einander und scheinen auf den ersten Blick auch den begeisterten Anhängern von Huy Ans Kunst sehr befremdlich.

Die neue Werkreihe von Installationen enthält sich jeglicher Anspielung an Motive aus früheren Werken von Huy An, bei denen es immer seine persönlichen Erinnerungen und das ländliche Nordvietnam geht. Auch vermeidet sie jegliche Wiederholung vorherrschender Themen wie lokale religiöse und spirituelle Dimensionen oder das Göttliche und Profane, die Huy Ans Kunst oft geprägt hatten mit einer feinen Hauch von Nostalgie für Vergangenes. THE FOUR SUBJECTS hingegen repräsentiert sein Nachdenken über die potenziellen Möglichkeiten des Sichtbaren und das Sehen selbst:

Eine Untersuchung eines sehr schmalen blinden Flecks in der fast kompletten Rundsicht des Pferdes
Eine Nachbildung der umfassend bebilderten Enzyklopädie zur Geografie Vietnams aus der  Regierungszeit von Kaiser Minh Mạng
Das Nebeneinander einer dauerhaften starken Lichtquelle und einer verglühenden Standardlichts bei minimaler Lichtintensität und Spuren seiner völligen Ausbleibens
Ein ausgedehnter Faden ausgeblendeter Bilder, die rhythmisch von 51 leuchtend bunten Spuren unterbrochen werden - Effekte von Lichtlecks in den ersten Bildern am Anfang einer Filmrolle
Es ist eine nuancierte Darstellung verschiedener Szenarien, eine Liste von Perspektiven, mit Prägnanz, Klarheit und doch Mehrdeutigkeit, auf der Grundlage vielfältiger Referenzen. THE FOUR SUBJECTS lässt sich nicht als kohärente Erzählung deuten, die Botschaften oder epische Schlussfolgerungen erzwingt, sondern liefert eher Hinweise auf ein Rätselschloss. Verstreut in einem klaren, nicht reduzierbaren Raum formulieren die vier Sätze von Installationen so etwas wie ein kniffliges Mehrpunkt-Verriegelungssystem. Sobald dieser Mechanismus mit dem richtigen Schlüssel entriegelt ist, fügen sich alle Teile zusammen. Doch bevor es soweit ist, ist diese Anordnung in Form von fragmentierten Archiven ein dissonantes Gebilde. Abgesehen von einigen gemeinsamen Merkmalen in der Zurückhaltung und Unaufdringlichkeit des Künstlers, zusammen mit den schwachen Abdrücken seiner persönlichen Codes (Licht und Schatten, die anonyme Leere/Dunkelheit und der vergebliche Versuch, die Überreste verschwindender Kulturen zu bewahren oder die verblassten Schatten festzuhalten der Vergangenheit) manifestieren sich die vier Installationen der FOUR SUBJECTS sichtbar in Disharmonie obgleich sie mit dem Sehen thematisch verbunden sind. Diese disharmonische Präsenz löst eine Spannung aus Willkürlichem und Zufälligem, Absurdem und Flüchtigem, Endgültigem und Unendlichem aus.

THE FOUR SUBJECTS beschäftigt sich mit „Sehen oder Nicht-Sehen“ mit „In Sicht oder Außer Sicht“ und schließt weder das eine noch das andere. Im Gegenteil, ein „Nein“ kann ein „Ja“ sein und umgekehrt, alles ist metaphorisch. Huy An konfrontiert uns in seinem Experiment mit Störvariablen und eröffnet so einen Freiraum, der es uns ermöglicht, über unsere begrenzte Wahrnehmung hinauszugehen, die von jeher von unserem Sehsinn und visuellen Informationen bestimmt werden.

Hinweise für Besucher

– Um die Installation optimal zu präsentieren, werden immer nur zehn Personen gleichzeitig in den Raum zugelassen.
– Wegen der aktuellen Coronavirus-Entwicklungen bitten wir Sie beim Besuch um das Tragen einer Mund-Nase Maske

*Die Veranstaltung ist Teil des Manzi-Kunstprogramms unter der Schirmherrschaft des Goethe-Instituts
 

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