Literatur Buchempfehlungen für Vietnamesische Verleger Präsentation und Diskussion

Drei Empfehlungen aus dem deutschen Büchermarkt: Wissenschaft und Technik für Kinder, philosophische Betrachtungen zum Störenfried, Hinweise auf einen neuen Trend in der deutschen Frauenliteratur.

Das  U-Boot in der Limoflasche. Mit 100 einfachen Experimenten die Naturgesetz verstehen.

Autor: Kay Spreckelsen, Illustratorin: Charlotte Wagner
Fischer Verlag ISBN  978-3-596-80665-2

U-Boot Foto: Fischerverlag Verschiedene Experimente zum Nachmachen für Kinder. Die Themen sind 1. Strömungen und Auftrieb, 2. Von der Wärme, 3. Balance und Trägheit, 4. Über die Elektrizität, 5. Wie Stoffe zusammenhängen, 6. Vom Hören, 7. Vom Sehen.

Die Experimente sind Schritt für Schritt erklärt. Dann sieht man bei jedem Schritt auch eine kleine gezeichnete Figur, die das gleiche macht wie man selbst. Am Ende ist dann die Erklärung, warum sich genau das ereignet hat, was man mit dem Experiment nachgewiesen hat. Das ist dann das, was der Lehrer in der Schule als Wissensstoff abfragen wird.
 
Dieter Thomä, Puer Robustus. Eine Philosophie des Störenfrieds.

Suhrkamp Verlag 2016, 715 Seiten ǀ ISBN: 978-3-518-58690-7
 
Puer Foto: Suhrkamp Verlag Dieses Buch verhilft einem in Vergessenheit geratenen Störenfried zu einem großen Comeback: dem puer robustus, dem kräftigen Knaben, der auf eigene Faust handelt, sich nicht an die Regeln hält, der aneckt, aufbegehrt und auch mal zuschlägt. Als Unhold oder Held, Schreckens- oder Leitbild hatte er über drei Jahrhunderte hinweg die Gemüter großer Dichter und Denker erhitzt. Hobbes und Rousseau, Schiller und Hugo, Diderot und Tocqueville, Marx, Freud, Carl Schmitt und viele andere sahen in ihm sogar eine Schlüsselfigur, an der sich ein Zentralproblem der politischen Philosophie entscheidet: das Verhältnis von Ordnung und Störung. Auch heute steht die Zukunft der modernen Gesellschaft auf dem Spiel. Und nach wie vor entscheidet sie sich dort, wo die Krisen ausgefochten werden. Dort - an der Schwelle zur Ordnung - tummeln sich Trittbrettfahrer und Quertreiber, Eigenbrötler und Rebellen, und hinter ihnen allen steckt der puer robustus.
 
Sonja Margolina (*1951) stammt aus Moskau, Lana Lux (*1986) aus der Ukraine, Shida Bazyar (*1988) aus dem Iran, Olga Grjasnowa (*1984) stammt aus Baku, Aserbeidschan. Sie und ihre deutschen Berufskolleginnen bringen das Leben und die Kulturen, wie sie sich vor den Grenzen Deutschlands und Europas abspielen in die deutsche Bücherstube. Diese Autorinnen machen das Fremde für uns heimisch. Sie lassen ihre Leser erkennen, dass wir Menschen bei allen Unterschieden der Herkunft und der Heimat ein Leben in Würde und nachbarschaftlicher Harmonie suchen. Exemplarisch wird ein Roman vorgestellt.

Olga Grjasnowa studierte Kunstgeschichte und Slawistik in Göttingen, literarisches Schreiben in Leipzig. Sie ist mit dem syrischstämmigen Schauspieler Ayham Majid Agha verheiratet. Sie wurde mehrfach durch Preise geehrt, wie dem Anna Seghers-Preis (2012) und dem Chamisso-Förderpreis (2015).
 
Gott ist nicht schüchtern Foto: aufbau Verlag Vergangenes Jahr erschien im Aufbau Verlag «Gott ist nicht schüchtern.» (ISBN 978-3-351-03665-2).
Da werden zwei miteinander verknüpfte Lebensgeschichten erzählt. Jene des jungen syrischen Arztes Hammoudi, der nach seinem Studium in Paris plötzlich in seiner Heimatstadt festsitzt, nachdem sein Antrag auf Passverlängerung abgelehnt wurde. Und jene der Schauspielerin Amal, die nach der Teilnahme an Demonstrationen in der "Hölle" der Gefängnisse Assads gefoltert wird und schließlich über den Libanon nach Lesbos flieht, Vom Bürgerkrieg in Syrien, Flucht und Geheimdienstverhören vermag die Autorin zwar so eindringlich zu erzählen, dass es manchem Leser den Atem verschlägt.
 
 

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