Eine Einzelausstellung von Ly Hoang Ly im Rahmen ihres laufenden Projekts 0395A.ĐC
Mehr als 10 Jahre begann Ly Hoang Ly offiziell ihr Projekt „0395A.ĐC“. Im Jahr 2022 wird es zum zweiten Mal in Vietnam vorgestellt. Vietnam- der Anfang von allem, der Ort, an dem sich alle Gedanken versammeln. Von diesem Ort wurden Körper weggeschickt, die sich in Luft auflösten. Zu diesem Ort sind die verbannten Seelen immer wieder zurückgekehrt.
‘0395A.ĐC’ ist ein vielschichtiges, lebendiges Werk, das sich über viele Jahrzehnte von Ly‘s Karriere erstreckt und aus Text, Malerei, Skulptur, Fotografie, Künstlerbuch, Videokunst, Installationskunst, Performancekunst, Architektur und Kunst im öffentlichen Raum besteht. ‘0395A.ĐC’ hat sich von einer Idee zu einem sich ständig weiterentwickelnden Projekt entwickelt, das die kontinuierliche Auseinandersetzung des Künstler mit Begriffen wie Heimat, Identität, Leben und Tod widerspiegelt und die epische Geschichte und den fortwährenden Kampf der menschlichen (Un-)Migration neu erzählt. Auf diese Weise beleichtet und hinterfragt das Projekt die Art und Weise, wie Mikro- und persönliche Erzählungen in der Erinnerung und im Umlauf der Geschichte oft vergessen werden.
Im Jahr 2017 wurde "0395A.ĐC" zum ersten Mal in Saigon präsentiert. Diesmal "reist" sie unter einem anderen Namen nach Hanoi: "Der Träumer: Heterotopie, Tabula rasa, edle Stille". Ein anderes Ich - eines, das die begleitenden Kunstwerke in einer anderen Zusammensetzung und in einem anderen Licht präsentiert. Eine Abweichung vom Original, könnte man sagen, ohne zu bemerken, dass das Original in Wirklichkeit nie existiert hat. Denn jedes Mal, wenn "0395A.ĐC" an einem neuen Ort oder in einem neuen Ausstellungsraum gezeigt wird, würde der Künstler seinen Körper zerlegen, seine Teile rekonstruieren, seine Essenz transformieren und seiner vielschichtigen Identität neues Leben einhauchen.
Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem konzeptionellen und kontextuellen Gewicht der untersuchten Themen und die gleichzeitige Erweiterung der visuellen, materiellen und erfahrungsbezogenen Möglichkeiten sowohl des Projekts als Ganzes als auch der begleitenden Kunstwerke bilden eine Parallele zu Lys Erkundung von Ideen der (Un-)Verortung und Wurzellosigkeit und veranschaulichen perfekt die fluktuierende und fließende Natur von Geschichte und Identität. Eines ist also sicher: Wenn Sie "0395A.ĐC" schon einmal gesehen haben (in Saigon oder anderswo), werden Sie nun erneut mit Bildern und Worten konfrontiert, die sowohl vertraut als auch unheimlich, transparent und undurchsichtig, verborgen und enthüllt, erinnert und vergessen sind. Denn wie das Leben muss auch die Kunst immer im Fluss sein.
Die Ausstellung wird von
Manzi und dem
Goethe - Institut mit Unterstützung der
Nguyễn Art Foundation organisiert und Worte von
Bill Nguyen.
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