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Johannes Ebert am 24. Juni 2019
Parlamentarisches Sommerfest

Rede von Johannes Ebert anlässlich des Parlamentarischen Sommerfests des Goethe-Instituts in Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

eigentlich habe ich gedacht, dass heute keiner kommt. Wenn der Sommer gerade so beginnt, es ist bereits Ferienbeginn in Berlin, alle fahren in den Urlaub, an den Strand der Ostsee oder nach Italien. Wenn hier das Berliner Bienenhaus wieder zu brummen beginnt, fangen wir jedoch gerade erst an, uns zu erholen.

Und Erholung ist wichtig! Dieses Sommerfest mit Ihnen, unseren wunderbaren Gästen, Freunden und Partnern, ist im Jahreslauf auch für uns immer das Signal, dass es jetzt nicht mehr lange dauern wird.

Erholung ist wichtig, weil der Eindruck, dass die Welt sich schneller dreht, dass gerade jetzt etwas auf dem Spiel steht, dass wir alle aktiv unsere Verantwortung für die Gesellschaft, für die internationalen Beziehungen, für den Kulturaustausch wahrnehmen müssen, zum Dauerzustand geworden ist. Die Bedeutung und Notwendigkeit von globalem Austausch in den Bereichen Kultur und Bildung angesichts zunehmender Sprachlosigkeit auf anderen Ebenen wird daher immer größer.

Erholung ist auch wichtig, weil wir im Vorstand gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem Juni 2019 einmal ausprobieren wollten, wo die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit tatsächlich liegen: Vor drei Wochen haben wir das erste Mal in der Geschichte des Goethe-Instituts eine globale Arbeitsbesprechung hier in Berlin organisiert. Alle Führungskräfte aus dem Ausland und aus der Zentrale – rund 250 Personen – haben sich in der Hauptstadt getroffen, um über die Zukunft zu diskutieren. Die neue Strategie des Goethe-Instituts stand auf der Tagesordnung, die Frage, wie wir angesichts enger werdender Räume unsere Haltung in Bezug auf Werte und Freiheit noch deutlicher machen können. Wir haben uns über Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder die Zusammenarbeit in Europa ausgetauscht, die unsere Zukunft bestimmen werden. Es war eine Mischung aus großem Think Tank und Familientreffen, ein guter Geist, eine inhaltsreiche Diskussion – und für mich eine wirklich fantastische Erfahrung.

Das zweite Großereignis: Vor zwei Wochen sind wir mit fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die neue Zentrale in München umgezogen. Totalsanierung wegen Brandschutz war vor einem guten Jahr die Diagnose in der alten Liegenschaft. Nach dem ersten Schock haben wir die anstehenden Umzug als große Chance begriffen. Unser Ansatz ist nun New Work – neues Arbeiten: offene Räume, mehr direkte Kommunikation, Gemeinschaftsflächen für Kreativität und Ausprobieren. Ich selbst sitze jetzt mit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einem Büro.

Und schließlich das dritte Großereignis: unser dreitägiges Kultursymposium in Weimar. 400 Gäste aus über 70 Ländern tauschten sich unter dem Thema „Die Route wird neu berechnet“ über die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Zukunft aus. „Eine tolle Veranstaltung“, schrieb die FAZ, „ein gewaltiges Symposium“, das sich aus dem „ Kulturnetzwerk des Goethe-Instituts“ speist. „Solche Dialoge würde ich mir noch viel mehr wünschen“, meinte 3sat Kulturzeit. Ich bin euphorisch und glücklich über diese Veranstaltung, weil sie etwas geleistet hat, was manchmal in Deutschland fehlt und was bei uns im Goethe-Institut zur DNA gehört – frische, neue Perspektiven aus der ganzen Welt zusammenzubringen, zuzuhören und zu lernen. Und wenn Sie dieses Jahr nicht dabei waren, laden wir Sie herzlich für das nächste Kultursymposium nach Weimar ein, das in zwei Jahren stattfinden wird.
„The Future will stand on the bones of the actions and decisions we are making today“, sagte Anab Jain bei der Eröffnung des Kultursymposiums in Weimar. Das macht mehr als alles andere unsere gemeinsame Verantwortung für eine globale Zukunft deutlich.

Und ich bin zuversichtlich. Durch die kenntnisreichen, engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Goethe-Institut und mithilfe unserer Partnerinnen und Partner, die uns unterstützen, können wir gemeinsam Ideen entwickeln und so Brücken in die Welt schlagen.

Bei Ihnen allen möchte ich mich herzlich für die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr bedanken, bei den Parlamentarierinnen und Parlamentariern, die das Goethe-Institut unterstützen und fördern, beim Auswärtigen Amt, bei allen Partnerinnen und Partnern in der Kultur, der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft.

Vielen Dank!

Es gilt das gesprochene Wort.
 

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