Von Arthur Schnitzler
Professor Bernhardi ist Arzt und Leiter einer angesehenen Klinik. Er hindert einen Priester daran, einer jungen Sterbenden die Letzte Ölung zu geben, da sie in einer Wahnvorstellung glaubt, geheilt zu sein. Er will ihr diese letzte Stunde des Glücks und der Hoffnung nicht nehmen. Die Affäre wird für den jüdischen Arzt, der von einem ehrgeizigen Kollegen angezeigt wird, vor dem Hintergrund des zunehmenden Antisemitismus zum Skandal.
Thomas Ostermeier, der den Text von
Arthur Schnitzler mit einer gewissen Schärfe aufgreift, versetzt die Handlung in die heutige Zeit. Er bringt den Zuschauer mit einer fast filmischen Ästhetik dazu, über die Agitation populistischer Gefühle und die Instrumentalisierung der Wahrheit im Streben nach Macht nachzudenken. Wir kennen das Interesse des Regisseurs für politische Themen, sowie seine gnadenlose Erforschung der Kompromisse und kleinen Übereinkünfte, die die Boshaftigkeit unserer Zeit ausmachen. Er nimmt die menschliche Seele mit Feingefühl auseinander und stützt sich dabei auf das kraftvolle Spiel der Schauspieler der Schaubühne.
In Zusammenarbeit mit dem Theater Célestins.
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