Literaturgespräch ALAIN CLAUDE SULZER

Autorenportät : Alain Claude Sulzer (Auschnitt) Foto: © Julia Baier

Mo, 24.10.2016

19:00 Uhr

Goethe-Institut Paris

POST-SCRIPTUM

Wie sehr sich das Leben in den Dreißiger Jahren ändern kann, zeigt uns Alain Claude Sulzer in seinem Roman Post Scriptum.
Moderation: Katja Petrovic

Durch seine fiktive Romanfigur Lionel Kupfer, 1888 als Kind jüdischer Eltern in Lemberg geboren und in Wien aufgewachsen, lässt er den Leser in die Welt eines Künstlers eintauchen, der seinen Durchbruch in den Zwanziger Jahren hat und dessen Leben 1933 aus den Fugen gerät und nicht wieder zum Glanz der frühen Tage zurückfindet.

In den frühen Dreißiger Jahren steht Lionel Kupfer nur eines bevor : Ruhm. Der umschwärmte Filmstar bereitet sich auf seine nächste Rolle vor, wofür er ins Hotel Waldhaus in Sils Maria reist. Kupfer sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, dass er als Jude in Deutschland von nun an unerwünscht ist. Der jüdische Filmstar muss nicht nur diesem traurigen Schicksal in die Augen sehen, sondern auch der Tatsache, dass diese Nachricht ausgerechnet von seinem Liebhaber Eduard, dessen gefährliche Nähe zu den neuen Machthabern immer offensichtlicher wird, überbracht wird. Lionel Kupfer hat keine Wahl und sieht nur eine Möglichkeit, um zu überleben : emigrieren.

Alain Sulzer nimmt uns mit auf die Reise ins Exil nach New York, wo sich Lionel Kupfer eine bessere Zukunft verspricht.

Alain Claude Sulzer wurde 1953 geboren. Vor seinem Durchbruch als Schriftsteller war der Schweizer als freier Autor für Zeitungen und Rundfunkanstalten und Übersetzer aus dem Französischen tätig. Er lebt zwischen Basel, Vieux Ferrette und Berlin. Zahlreiche seiner Romane wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Nachdem er für sein Buch Ein perfekter Kellner 2008 den Prix Medicis étranger erhielt, gewann er ein Jahr später den Hermann-Hesse-Preis (Privatstunden). Zu seinen aktuellsten Werken gehören Aus den Fugen (2014), Zur falschen Zeit (2008) und Postskriptum (2015).

Post-Scriptum wurde von Johannes Honigmann übersetzt (Édition J. Chambon).
 
In Zusammenarbeit mit der Edition Jacqueline Chambon et Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung

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