Der Zyklus stellt das Internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilm Leipzig (DOK Leipzig) vor und ist einem besonders aktuellen Thema gewidmet: der stark zugenommenen Zuwanderung von Flüchtlingen.
Die ausgewählten Filme setzen sich differenziert und vielschichtig mit den daraus entstehenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander.
In Anwesenheit von Grit Lemke, Leiterin des gesamten Programms, DOK Leipzig
Freitag 4. März : Eröffnungsabend
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19:30 Uhr
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In the Distance, Regie: Florian Grolig, D, OmU, 2015, 7 Min.
Lampedusa im Winter, Regie: Jakob Brossmann, AU, IT, CH, OmU, 2015, 93 Min. |
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Samstag, 5. März
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16:00 Uhr
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Nachtschicht für Deutschland, Regie: Helmut Bürgel, Didi Danquart, D, OmU, 1990, 20 Min.
Money in Minutes, Regie: Matthias Heeder, Monika Hielscher,
D, OmU, 2014, 95 Min. |
18:00 Uhr
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Willkommen auf Deutsch, Regie:Hauke Wendler, Carsten Rau,
D, OmU, 2014, 89 Min. |
Montag 7. März
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19:30 Uhr
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Vorstellung des Buches Cinéma et guerre froide : Histoire du festival de films documentaires de Leipzig (1955-1990), 2014, durch die Autorin
Caroline Moine (Historikerin, Université de Versailles Saint-Quentin-en-Yvelines) |
20:30 Uhr |
Krieg im Frieden, Regie Luise Omar, D, OmU, 2015, 12 Min.
Land in Sicht, Regie: Judith Keil, Antje Kruska, D, OmU, 2013, 93 Min. |
Mittwoch 9. März
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19:30 Uhr
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Eisen, Regie Benjamin Kahlmeyer, D, OmU, 2015, 18 Min.
Happiness, Regie: Zara Zandieh, D, OmU, 2015, 6 Min.
The Longest Run, Regie Marianna Economou, GR, OmU, 2015, 77 Min. |
DOK Leipzig ist eine Marke, die für den Dokumentar- und Animationsfilm als Kunstform steht. 1955 gegründet, ist es das älteste Dokumentarfilmfestival der Welt. Doch von seiner ersten Ausgabe an waren Animationsfilme Teil des Programms, das sich heute bis in crossmediale Kunst erstreckt und die Genres in allen Programmen mischt und zueinander in Bezug setzt. Dies macht Leipzig einzigartig in der internationalen Festivallandschaft, ebenso wie sein striktes Augenmerk auf künstlerische Qualität. Der ästhetische Ansatz ist essentiell für die Auswahl von Arbeiten, die die Realität in ihrer Komplexität und mit radikaler Subjektivität reflektieren. Als ein Ort, an dem durch seine gesamte Geschichte hindurch Filmemacher aus Ost und West ebenso wie solche aus Afrika, Asien und Lateinamerika sich treffen und austauschen konnten, feiert DOK Leipzig bis heute die geographische und künstlerische Diversität. Mehr als 50.000 Zuschauer sahen im letzten Jahr die 316 Filme aus 62 Ländern.
2015 stand das Festival unter dem Motto „Grenzen und Identitäten“. Was als ein Nachdenken über die Veränderungen im östlichen Europa im Zuge der staatlichen und nationalen Verwerfungen nach 1989 gedacht war, bekam durch die dramatischen politischen Entwicklungen und den massenhaften Zustrom von Flüchtlingen seit der zweiten Jahreshälfte eine neue und existentielle Bedeutung. Obwohl die Filmauswahl bei DOK Leipzig sich nicht an Themen und Tagespolitik orientiert, zeigte sich, dass eine ganze Reihe von aktuellen Filmen sich subtil und mehrschichtig mit Flucht, Migration und Identität beschäftigte. Sie führen uns auf die Insel, die zum Sinnbild der „Flüchtlingskrise“ wurde oder in die deutsche Provinz, wo die Lebenswege von Flüchtlingen und Einwohnern sich kreuzen oder zu einer Migrantencommunity ganz eigener Art in der deutschen Hauptstadt. Indem wir diese Werke in Bezug zu setzen zu jenen, die im Deutschland zur Zeit der Wiedervereinigung entstanden, können wir Identität als offenen Prozess begreifen.
Grit Lemke
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