Das Goethe-Institut – Auch künftig eine wichtige Säule der deutsch-französischen Freundschaft

Stellungnahme

„Frankreich ist das wichtigste Partnerland Deutschlands in Europa,“ erklärt die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz. „Die Arbeit in unserem Nachbarland ist und bleibt deshalb von herausragender Bedeutung für das Goethe-Institut. Daran hat sich durch die Entscheidung des Präsidiums des Goethe-Instituts vom 27. September nichts geändert. Im Gegenteil.“

Künftig ist das Goethe-Institut an fünf Standorten in Frankreich vertreten. Das Goethe-Institut Paris als Hauptstadtinstitut ist auch zuständig für den Norden und den Westen des Landes. Das Goethe-Institut Lyon bleibt zuständig für den Süden mit einer Außenstelle in Marseille. Im Südwesten bietet das Goethe-Institut Toulouse Kulturveranstaltungen und Bildungsprogramme zur deutschen Sprache an. Das Goethe-Institut Nancy arbeitet wie bisher in der gesamten Grenzregion des Grand Est. Frankreich verfügt damit weiterhin über das dichteste Netzwerk von Goethe-Instituten innerhalb der EU. Die Förderung des Deutschunterrichts in Frankreich mit Schulungen für Deutschlehrer*innen, aber auch Programmen für Kinder und Jugendliche ist landesweit ausgerichtet. Digitale Angebote spielen hier eine wichtige Rolle. So wie beispielsweise der digitale frankreichweite Deutschlehrer*innentag am 7. Oktober 2023 mit über 120 Teilnehmer*innen aus allen Landesteilen Frankreichs, inklusive den Überseegebieten La Réunion und Gouadeloupe. Dieser Ansatz wird fortgesetzt und sogar intensiviert. Darüber hinaus betreut das Goethe-Institut in ganz Frankreich 12 deutsch-französische Kulturgesellschaften und 22 Prüfungszentren.

Die Veränderungen im Netzwerk des Goethe-Instituts in Frankreich sind Teil einer umfassenden Transformation der weltweit agierenden Organisation. Hintergrund der Neuausrichtung sind tiefgreifende geopolitische Veränderungen und engere finanzielle Rahmenbedingungen. Strukturkosten senken, um damit programmatische Freiräume zu schaffen und ausreichend Mittel in relevante Projektarbeit investieren zu können - das ist der Grundgedanke des vom Vorstand des Goethe-Instituts erarbeiteten und vom Präsidium am 27. September beschlossenen globalen Zukunftskonzepts.

„Damit das Goethe-Institut ein sichtbarer und wirkungsvoller Akteur der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik in Frankreich bleibt und gleichzeitig sich anderen Weltregionen widmen kann, muss es sich verändern“, so die Präsidentin weiter. „Die deutsch-französische Zusammenarbeit wird zudem auch im internationalen Rahmen deutlich ausgebaut.“

Der Vertrag von Aachen, der 2019 von Präsident Macron und Kanzlerin Merkel unterzeichnet wurde, sieht die Gründung von deutsch-französischen Kulturinstituten vor. Inzwischen hat das Goethe-Institut mit seinen französischen Partnern deutsch-französische Institute in Palermo, Atlanta und Ramallah eröffnet und ausgebaut. Weitere deutsch-französische Institute sind in Erbil, Bischkek, Glasgow, Cordoba (Argentinien) und Rio de Janeiro in Vorbereitung.

„Jean Monnet, einer der Väter Europas, sagte 1952 ‚Wir einigen keine Staaten, wir bringen Menschen einander näher‘“, erinnert Carola Lentz. „Damals, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, war der Aufruf zur Verständigung zwischen den sogenannten Erbfeinden keine Selbstverständlichkeit. Heute, mehr als 70 Jahre später, ist daraus eine feste Freundschaft geworden. Doch die Aufgabe, Menschen einander näher zu bringen, bleibt wichtig – auch und gerade im Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich. Zusammen mit seinen Partnern wird das Goethe-Institut weiterhin dazu beitragen.“