Laurent Cassagnau erhält den Nerval-Goethe-Preis

Portrait de Laurent Cassagnau à gauche et l'Hôtel Beauharnais à droite
© L. Cassagnau | © Jospe, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Der Nerval-Goethe-Preis geht in diesem Jahr an Laurent Cassagnau für seine Übersetzungen der Gedichtbände Blue Box von Barbara Köhler, 2022 bei Actes Sud erschienen, und Silvatica von Helga M. Novak, 2022 bei Éditions Unes erschienen.
 

Laurent Cassagnau wurde 1959 in Toulouse geboren. Nach seinem Studium der Germanistik war er zunächst als Lektor für Französisch an den Universitäten München und Regensburg tätig. Nachdem er im Jahr 1989 mit einer Dissertation über Nelly Sachs promovierte, war er von 1990 bis 2000 Dozent für Germanistik an der Universität Sorbonne-Nouvelle. Seit 2000 unterrichtet Laurent Cassagnau an der École Normale Supérieure in Lyon. Im Rahmen seiner Forschungen hat er zahlreiche Artikel über die deutschsprachige Lyrik vom 19. Jahrhundert bis heute verfasst. Neben Gedichtbänden (insbesondere Goethes Westöstlicher Divan, aber auch Werke zeitgenössischer Dichter*innen wie Michael Donhauser, Tom Schulz oder Anne Seidel) und Prosa (Bobrowski, Broch, Franzos, Hesse, Raabe) hat Laurent Cassagnau auch theoretische Texte über Literatur, Kunst und Fotografie (Georg Baselitz, Joseph Beuys, Durs Grünbein, Bernd Stiegler) sowie philosophische Essays von Hans Blumenberg übersetzt. Im Jahr 2023 veröffentlichte er eine neue Übersetzung der frühen Texte von Peter Handke (Begrüßung des Aufsichtsrats, Christian Bourgois Éditeur).

Die Preisverleihung findet am 23. Mai 2024 um 18:30 Uhr im Hôtel de Beauharnais in Paris statt. Anwesend sein werden Stephan Steinlein, deutscher Botschafter in Frankreich, Nicolas Ehler, Direktor des Goethe-Institut Paris, Paul de Sinety, Generaldelegierter für die französische Sprache und die Sprachen Frankreichs im französischen Kulturministerium, Guillemette Mouren-Verret, Generalsekretärin der Défense de la Langue Française, Olivier Agard, Direktor der UFR d’études germaniques an der Sorbonne Université, und Yann Migoubert, Leiter des Kulturreferats der Philosophischen Fakultät der Sorbonne Université. Der Preis wird Laurent Cassagnau von der Juryvorsitzenden Claire de Oliveira überreicht.

Der Nerval-Goethe-Preis wird vom Goethe-Institut Paris in Zusammenarbeit mit der Délégation Générale à la Langue Française et aux Langues de France (DGLFLF), der Défense de la Langue Française (DLF), der Richard Stury Stiftung und der Sorbonne Université verliehen. Der mit 8.000 Euro dotierte Preis würdigt die meisterhafte Übersetzung eines Werks der deutschsprachigen Literatur ins Französische und das Gesamtwerk eines*r Übersetzer*in. Seit 2018 wird er alle zwei Jahre in Paris verliehen. Die Jurymitglieder sind Claire de Oliveira (Vorsitzende), Bernard Banoun, Françoise Toraille und Sacha Zilberfarb.