Film Tina Bara: Lange Weile

Tina Bara autoportrait © Tina Bara

Do, 12.10.2023

20:00 Uhr

Goethe-Institut Lyon

Tina Bara: Selbstportrait, 1984 aus "Lange Weile“, Fotofilm 2016

Foto-Film, Deutschland 2016, 46 min., OmfrU, in Anwesenheit der Künstlerin

Der Foto-Film "Lange Weile" ist eine Montage, bestehend aus 400 s/w Fotografien, die Tina Bara zwischen 1983 und 1989 in Ost-Berlin, der DDR und auf Reisen aufgenommen hat.
Der Zeitraum umfasst die Anfänge ihrer fotografischen Arbeit, als sie noch als Geschichtsstudentin nach einem Ausweg aus der ideologischen Zwangslage suchte bis zu ihrer Ausreise aus der DDR.
Parallel zu der Bild-Spur, die aus ersten schnappschusshaften Aufnahmen mit Freunden, aus dokumentarischen Fotografien einer illegalen Reise ins Baltikum und verbotenen Fotos aus dem VEB (volkseigener Betrieb) Buna, Fotos von aufmüpfigen Jugendlichen, intimen Körper- und Porträtbildern, sowie einer fotografischen Liebensgeschichte zusammen gesetzt ist, kommentiert sie autobiografisch und fragmentarisch den Zusammenhang aus dem heraus die Fotografien entstanden sind und erzählt aus der heutigen Perspektive – 30 Jahre später – vom Beginn ihrer künstlerischen Entwicklung und der Rolle der Fotografie in diesem Prozess.
Zusammen mit den Erinnerungen entwirft das Material einen intimen Kosmos und es entsteht eine Atmosphäre und Stimmung, die es so nicht mehr gibt.

Austausch mit Tina Bara im Anschluss an die Filmvorführung.

Die deutsche Künstlerin und Fotografin Tina Bara, geboren 1962 in Kleinmachnow, arbeitete freiberuflich als Fotografin, unter anderem für das DEFA Studio für Dokumentarfilme, für das sie etwa den Dokumentarfilm flüstern & SCHREIEN fotografisch begleitete, der von alternativer Musikkultur in der DDR handelte. Ende der 1980er Jahre machte sie eine Weiterbildung im Videobereich und arbeitete an dokumentarischen Videofilmprojekten mit. Seit 1993 ist sie Professorin für Fotografie an der HGB Leipzig.

Filmvorführung anlässlich des Kolloquiums „Avantgarden im Spannungsfeld von Gender im deutschsprachigen Raum von 1945 bis heute: Soziabilitäten, Ästhetiken, Erinnerungsprozesse" und im Rahmen des Programms „Deutschlandjahr“ der Fakultät für Sprachwissenschaften der Universität Lyon III Jean Moulin.

 

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