Regie: Axel Ranisch, OmU, Farbe, 76 min., 2011
Sven lebt mit seiner Mutter Edeltraut in einer Wohnung und teilt mit ihr sogar das alte Ehebett. Wenn er zur Arbeit geht, kommt Daniel und kümmert sich um die an Demenz erkrankte Frau. Eines Tages sperrt Edeltraut ihren Helfer auf dem Balkon aus und haut ab. Gemeinsam suchen Sven und Daniel nach der Verschwundenen. Das könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein, würde Sven nicht so klare schwule Neigungen verspüren – und würden auf Daniel nicht Frau und Kind warten. So aber entwickelt sich eine tragikomische Liebesgeschichte. Ihr Happy End verspricht keine Vereinigung, sondern Svens Emanzipation.
Der Titel
DICKE MÄDCHEN mag denunziatorisch wirken, der Film ist es nicht. Regisseur und Autor
Axel Ranisch geht mit seinen Figuren überaus liebevoll und sensibel um. Gerade die „lustigen“ Szenen evozieren gleichzeitig das Gefühl von Trauer und Vergeblichkeit, ohne dass dies je weinerlich wirken würde.
Ranisch hat ohne ausgearbeitetes Drehbuch gearbeitet und vieles einfach improvisieren lassen und mit der Handkamera aufgenommen. Dabei gelingen ihm wunderbare Bilder mit doppeltem Boden.
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