Szenische Lesung Je serre votre parole comme on serre une main

Porträt von René Char, schwarz/weiß Foto (links)/ Porträt von Paul Celan, schwarz/weiß Foto (rechts) Foto (Ausschnitt): © alle Rechte vorbehalten

Fr, 02.03.2018

19:30 Uhr

Goethe-Institut Paris

Correspondance René Char – Paul Celan

Mit Jean-Paul Schintu (Schnitt) und Bruno Raffaelli
 
Bruno Raffaelli, Mitglied der Comédie Française, und Jean-Paul Schintu, Schauspieler und Schöpfer zahlreicher szenischer Lesungen, inszenieren den faszinierenden Dialog, den René Char und Paul Celan fast 15 Jahre lang in ihrer Korrespondenz pflegten (Paul Celan, René Char, Correspondance (1954-1968), Gallimard, 2015). Ihr Austausch fesselt und hinterfragt, zeugt von der Polemik der Zeit und vertieft vor allem den unergründlichen und unzugänglichen Teil der Poesie.
 
René Char und Paul Celan sind zwei Männer, zwei Schriftsteller und auch zwei Leser, auch wenn sie nicht von der gleichen Sprache, der gleichen Welt oder vom selben Alter waren. Ihre Nachbarschaft, ihre Begegnung hat eigentlich nichts Überraschendes. Der Austausch zwischen beiden scheint selbstverständlich und vielversprechend; er verheißt einen Dialog, der von vergleichbaren Erfahrungen genährt wird: der des Dichters aus der Provence mit dem jüdischen Dichter Osteuropas, der ins rumänische Arbeitslager kam aber der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschine entkam.

Beide kannten als Jugendliche das Leben im Untergrund, das Verschwinden von Freunden und Verwandten, das Gefühl des bevorstehenden Todes, den absoluten Hass auf die demütigende Politik. Beide schrieben und dachten in Extremsituationen. Celans in den Lagern verfasste Gedichte, die die Grundlage all seiner Schriften bilden, sind in Frankreich zu Beginn ihres Austauschs noch fast unbekannt.
 
Diese szenische Lesung folgt einer ähnlichen Arbeit über die Korrespondenz zwischen Albert Camus und René Char.

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