Dieses Jahr überlassen das Goethe-Institut und das Odyssée Kino Straßburger Persönlichkeiten die Auswahl der Filme des
GermanOFilms-Zyklus für jeweils ein Trimester. Die Auswahl April-Juni übernahm
Julia Dumay, Direktorin des Europäischen Architekturhauses Oberrhein.
Julia Dumay ist eine große Musikliebhaberin aller Genres und hat drei Filme ausgewählt, in denen die Musik über einen schlichten Soundtrack hinaus im Vordergrund steht und das Bild begleitet. Die Filme aus verschiedenen Epochen mit dokumentarischer Dimension zeigen die transformative Kraft der Musik auf Jugendliche, auf Berlin und auf ein Dorf in Burkina Faso.
Der zweite Film ihrer Reihe ist:
Berlin, die Sinfonie der Großstadt
von Walter Ruttmann, 65 Min., 1927
Filminhalt: "Warum machen Sie nicht einen Film über Berlin – ohne Story?" Diese Frage Carl Mayers stand der Legende nach am Beginn.
Ruttmann zeigt einen Tag im Leben der Stadt, von den leeren Straßen am Morgen zur Hektik des Tages und den Vergnügungen des Abends. Der Film erzählt von Arbeitern, Angestellten und Schulkindern, Kommerzienräten, Mannequins und Bettlern. Von Autos, Straßenbahnen und D-Zügen, Liebe, Hochzeit und Tod, Schlachthof, Wannsee und Zoo. Vom Rhythmus der Großstadt mit all ihren Kontrasten.
Mit seinen farbigen Kurzfilmexperimenten und Werbefilmen schuf
Walter Ruttmann Anfang der 1920er Jahre die ersten abstrakten Animationsfilme der Welt, sein sinfonischer Dokumentarfilm
Berlin, die Sinfonie der Großstadt ist einer der ganz großen Klassiker des deutschen Stummfilms, seine Reisefilmcollage Melodie der Welt wurde der erste abendfüllende deutsche Tonfilm, mit Weekend erfand er die Hörcollage und mit In der Nacht einen Vorläufer des Musikvideos: Der Münchner Maler und Filmemacher Walther Ruttmann leistete mit seinen Film- und Tonexperimenten eine einzigartige Pionierarbeit, die nachwievor brandaktuell und modern erscheint.
In Partnerschaft mit dem Odyssée Kino und dem Europäischen Architekturhaus Oberrhein
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