Traces of Resistance

Flaneur Magazine ©Flaneur Magazine

Do, 06.06.2019

Musée d’Histoire de Marseille

Flanieren im 21. Jahrhundert


Wie kann eine Stadt in all ihrer Komplexität und ihrem steten Wandel erfasst werden? Wo suchen nach ihrem eigentlichen Wesen – fernab von den großen repräsentativen Straßenzügen und den imposanten Häuserfassaden? Auf den verschlungenen Pfaden und in den kleinen Gassen – dem eigentlichen Puls der Viertel, die er durchkreuzt und in denen er verweilt, auf der Spur. Entscheidend ist hier nicht nur der wandernde Blick und unerschöpfliche Aufmerksamkeit für die kleinen Details des Alltags und der sichtbaren Einschreibungen von Ortsgeschichte, sondern auch die Begegnung mit all jenen, die das eigentliche Leben eines Viertels ausmachen. Dabei ist der wandelnde Gang kein rein kontemplativer Zustand, sondern birgt als intuitive und gezielt nicht-effiziente Form der Aneignung eines Ortes zugleich die Möglichkeit des Widerstandes. ​

Das Flaneur Magazin, mitbegründet von Fabian Saul, widmet sich in jeder Ausgabe einer anderen Straße in der Welt. Mit einem kollaborativen, interdisziplinären Ansatz entsteht dabei eine multi-perspektivische Erzählung eines Mikrokosmos. Fabian Sauls Fokus liegt dabei immer wieder auf Geschichten des Widerstands. Verschiedene Erzählungen von politischem, ästhetischem und performativen Widerstand verbinden jenseits einer historisierenden Lesart unterschiedliche Schichten einer Straße. An der Grenze von Fakten und Fiktion offenbaren diese psychogeografischen Fragmente Verbindungen und Verwerfungen innerhalb des Stadtraums und, jenseits nationalistischer Erzählungen, zwischen verschiedenen Orten.
Die Veranstaltung wird begleitet von Katja Henze (Universität Aix-Marseille).
 
Anschließend an seine Recherchen in Marseille, gibt der Chefredakteur des Flaneur-Magazins einen Einblick in seine Arbeit und geht im Gespräch mit dem artiste-promeneur Hendrik Sturm der  Frage nach der Relevanz des Flanierens und der Psychogeografie im 21. Jahrhundert nach.


 

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