Ausstellung Bäume – Trees - Arbres

Fotografie von Jewgeni Roppel: Zitronen © Jewgeni Roppel

Mo, 07.09.2020 –
Di, 15.12.2020

18:30 Uhr

Goethe-Institut Nancy

Jewgeni Roppel: Zitronen

Fotografien von Jewgeni Roppel

Der Hamburger Fotograf Jewgeni Roppel, geb. 1983 in Kasachstan, beschäftigt sich in seinen Langzeitprojekten mit dem Menschen und seiner Beziehung zur Natur. Ständig in der Welt unterwegs, begibt sich Roppel auf die Suche nach magischen Orten in der Natur, wo sich die Sehnsucht, das Unbewusste sowie das kulturelle und geistige Wirken der Menschen manifestiert haben. 
 
So wie jeder Mensch einzigartig ist, ist auch jeder Baum anders in seiner Struktur. Die optische Gestalt sowie die Ansicht der Bäume zeigen sich in dieser Ausstellung so facettenreich, wie die Orte selbst, an denen sie abgelichtet wurden; Spanien, Portugal, Vietnam, Russland, Israel  Georgien... um nur einige zu nennen.
 
In der Detailaufnahme kommt der Betrachter dem Baum sehr nahe; die teilweise knorrig anmutende und hautähnliche Beschaffenheit der Baumrinde erinnert an menschliche Körper und evoziert Intimität. In der Totalen erfährt der Betrachter etwas über die Beziehung des Baumes zu seiner Umwelt; mal erscheint er bewohnt (Baumhaus) oder als Heimat für Tiere, mal dient er als Schmuck auf einer Verkehrsinsel, als Zufluchtsort oder als Bühne für Akrobaten.
 
Roppels Blick ist gefühl- und humorvoll gleichermaßen, insbesondere aber voller Verehrung. In seinen „Baum-Portraits“ wird deutlich, dass der Baum nicht nur kulturgeschichtlich eine heilige Stellung für den Menschen allgemein einnimmt, sondern auch im Fotografen selbst, wie er sagt, unbewusst Faszination auslöst. 
 
Roppel arbeitet vor Ort mit gegebenen technischen Möglichkeiten der Fotografie. Folien und Blitze verwendet er, um sichtbar zu machen, was für das menschliche Auge normalerweise unerkennbar, aber dennoch spürbar ist; das transzendente Moment und die geistige Atmosphäre eines Ortes. Das Resultat der hell-dunkel kontrastierten - leuchtenden - und orange-grün farbigen - Baumfotografien bewegt sich dabei auf einem schmalen Grat zwischen natürlicher und kitschiger sowie geheimnisvoller und unheimlicher Atmosphäre. Roppel tangiert damit Themen, die Baum und Mensch gleichermaßen betreffen: Ursprünglichkeit, Wandlung und Vergänglichkeit.  
 
In Zusammenarbeit mit dem Nouvel Observatoire Photographique du Grand Est im Rahmen des Evénement Photographique.
 

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