Die kurdischen Geschwister Alan, Jan und Lya sind in Stuttgart aufgewachsen, geboren sind sie jedoch im Nordirak. Als ihre Mutter stirbt, kommen sie in ihrem Geburtsland zusammen, nur um zu erfahren, dass es der letzte Wunsch ihrer Mutter war, neben ihrem Ehemann beerdigt zu werden, der im Krieg gegen Saddam Hussein gefallen ist.
Die Erfüllung dieses Wunsches bedeutet nicht nur, dass sie den Sarg durch die kurdische Region im Nordirak zu dem entlegenen Heimatdorf der Eltern bringen müssen. Sie sind auch gezwungen, sich ihre Verwandten vom Hals halten, die gegen dieses Unternehmen sind, aus Gründen, die erst nach und nach ans Tageslicht treten. Darüber hinaus müssen sie mit ihren Differenzen untereinander fertig werden und ihrer Beziehung zu dem kriegsgeschundenen Land, in dem sie seit ihrere Kindheit nicht mehr gelebt haben.
Der Film wurde unter schwierigen Bedingungen 2015 im Nordirak mit einem kurdisch-deutschen Team gedreht. Obwohl die tragische Geschichte der Region immer präsent bleibt, findet der Film einen sanften, bisweilen humorvollen Ton, um die Geschichte seiner drei Protagonist*innen zu erzählen, die ihre gemeinsames Ziel auf sehr unterschiedliche Weise erreichen.
Regisseurin Soleen Yusef wurde in Dohuk im kurdischen Teil des Iraks geboren. Als Yusef neun Jahre alt war, flüchtete ihre Familie aus politischen Gründen nach Deutschland. In Berlin nahm Yusef Gesangs- und Schauspielunterricht und arbeitete parallel dazu als Produktions-, Regie- und Vertriebsassistentin. Ab 2008 studierte Yusef an der Filmakademie Baden-Württemberg, wo sie ihr Studium mit ihren Abschlussfilm Haus ohne Dach beendete.
Deutschland, Qatar, Irak 2018, Farbe, 117 Minuten. Mit englischen Untertiteln.
Regie: Soleen Yusef.
Mit Mina Özlem Sağdıç, Sasun Sayan, Murat Seven, Wedad Sabri, Ahmet Zirek, Feyyaz Duman, Hussein Hassan, Rekesh Shahbaz, Pelyar Adil Hesen, Hanim Onur, Mame Cheto, Etidal Mahmoud, Salar Bamerni, Danyar Adil Hesen
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