Online-Filmvorführung Endlich Tacheles

Ein junger Mann und eine ältere Frau sitzen auf einer Bank, sehen sich an ©SCHRAMM MATTHES FILM

Do, 27.01.2022 –
So, 30.01.2022

19:00 Uhr – 19:00 Uhr GMT

Online

International Holocaust Remembrance Day

Yaar ist ein junger jüdischer Berliner, der Gamedesigner werden möchte. Sein erstes Projekt ist  ein Computerspiel über den Holocaust mit dem Titel  „Shoah. Als Gott schlief“. Angesiedelt im Jahr 1940 in Deutschland entwirft es eine Welt, in der Juden sich wehren und Nazis sich auch menschlich verhalten können. Mit dem Spiel rebelliert Yaar gegen das Bild vom Judentum, mit dem er aufgewachsen ist, ihn aber, wie er findet, nichts verbindet, und in dem die Juden passive Opfer sind. Es ist auch ein Protest gegen seinen Vater, dem er vorwirft am Holocaust zu leiden, obwohl er ihn selbst nicht erlebt hat. So beginnt Yaar zusammen mit zwei Freund*innen die Entwicklung des Spiels trotz der schockierten Reaktion seines Vaters. Nach einem Besuch bei dessen Großmutter väterlicherseits in Israel zieht er in ein Haus in deren Geburtsort Krakau, um sich von dem Ambiente inspirieren zu lassen. Was er hier über Ereignisse in der Geschichte seiner Familie erfährt, löst viel in ihm aus und stellt auch Aspekte seines Spiel-Vorhabens grundsätzlich in Frage.

Mit ihrem Dokumentarfilm über Yaars Recherchen, seine Begegnungen und Auseinandersetzungen mit der Familiengeschichte werfen die Regisseurinnen Jana Matthes und Andrea Schramm wichtige Fragen darüber auf, wie an den Holocaust erinnert werden darf? Geht es in Form eines Spiels, das vielleicht eher das Interesse jüngere Leute weckt, aber auch Game-spezifischen dramaturgischen folgen muss? Kann das persönliche Schicksal realer Personen als Grundlage für eine fiktive und zudem alternative Geschichtsdarstellung verwendet werden. Wie können jüngere Generationen, für die der Holocaust weit zurück liegt, sich mit ihm auseinandersetzen, ohne dies als aufgezwungene Last zu empfinden?

Deutschland 2020. Farbe 104 Minuten. Mit englischen Untertiteln.
Regie: Jana Matthes & Andrea Schramm.


Bitte beachten Sie, dass dieses Online-Screening nur für Zuschauer*innen in Großbritannien zugänglich ist.

Buchen Sie Ihr Ticket über Eventbrite
Jana Matthes und Andrea Schramm: 

Jana Matthes und Andrea Schramm arbeiten als Regisseurinnen und Produzentinnen für die Fernsehseinder arte, 3sat, ARD und ZDF. Nach ihrem Studium der Fernsehjournalistik in Leipzig und der Dokumentarfilmregie in Potsdam-Babelsberg gründeten sie gemeinsam SCHRAMM MATTHES FILM. In starken persönlichen Geschichten bilden sie komplexe gesellschaftspolitische Entwicklungen ab. Ihre Filme wurden auf internationalen Festivals gezeigt und gewannen diverse Preise, u.a. den DEUTSCHEN FERNSEHPREIS und den Discovery Channel Award.
 

Zurück