Goethe-Kino (Kinovorführung)
Monika ist Kuratorin für zeitgenössische Kunst an einem öffentlichen Museum in Frankfurt. Sie ist Mitte vierzig und anerkannt, doch als ihr Chef unerwartet seinen Weggang ankündigt, sorgt sie sich um ihre Zukunft am Museum. Als sie beim Zigarettenkauf in einem afrikanischen Lokal im Bahnhofsviertel zufällig in eine Razzia gerät, trifft sie auf Joseph, einen kongolesischen Geschäftsmann, der in seinem Heimatland eine Diamantenmine erschließen will und dafür Inverstoren sucht, ansonsten Import-/Export-Geschäfte betreibt und immer wieder Ärger mit seinen Papieren hat. Aus der kurzen Begegnung unter widrigen Umständen entwickelt sich eine intensive Liebesbeziehung, die jedoch bald immer wieder auf die Probe gestellt wird.
Nuanciert und ohne ins Dramatische zu verfallen schildert Regisseurin Lisa Bierwirth in ihrem Debutfilm, der von Maren Ade (
Toni Erdmann) mitproduziert wurde, das Zusammentreffen der unterschiedlichen Lebenswelten ihre beiden Protagonistin*en: auf der einen Seite Monikas liberale Freund*innen aus der Kunst- und Kulturszene, die Josephs Edelsteinambitionen eher skeptisch sehen, auf der anderen Josephs Kreis von afrikanischen Freund*innen, denen Monika jedoch nicht allen traut. Bierwirth versteht es, die Ursachen für die Missverständnisse, Vorurteile und Verletzungen, die das Vertrauen zwischen den beiden zunehmend untergraben sehr genau und in ihrer ganzen Komplexität sowie mit vielen Alltagsdetails zu schildern. Dabei unterstützen sie ihre beiden hervorragenden Darsteller*innen, die österreichische Schauspielerin und Sängerin Ursula Strauss und der französische Rapper Passi Balende wie auch, in einer kleinen Rolle, der schottische Künstler Douglas Gordon.
Deutschland 2021, Farbe, 125 Min. Mit englischen Untertiteln..
Regie: Lisa Bierwirth. Mit Ursula Strauss, Passi Balende, Nsumbo Tango Samuel, Victoria Trauttmansdorff, Alex Brendemühl, Hanns Zischler, Douglas Gordon.
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Lisa Bierwirth
Lisa Bierwirth wurde 1983 in Hessisch Lichtenau geboren, 2000/2001 verbrachte sie ein Auslandsjahr in New York City, wo sie neben dem Schulbesuch an verschiedenen Off-Theatern arbeitete. Zurück in Deutschland zog sie nach Berlin und machte Abitur. Es folgten diverse Praktika, bevor sie sich 2006 mit Erfolg für ein Regiestudium an der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin (dffb) bewarb. Während des Studiums realisierte sie mehrere kurze und mittellange Filme, die mit Erfolg auf internationalen Festivals liefen. Weitere praktische Erfahrungen sammelte sie vor und während ihres Studiums durch die Mitarbeit an Filmproduktionen (unter anderem bei Zero Film und Komplizen Film). So war sie Schnittassistentin bei Sonja Heiss' Hotel Very Welcome (2007) und Regieassistentin und dramaturgische Beraterin von Valeska Grisebach bei Western (2015-2017).
2019 begann Lisa Bierwirth mit der Arbeit an ihrem Langfilmdebüt Le Prince. Der Film feierte im August 2021 beim Internationalen Film Festival Karlovy Vary Premiere und startete im folgenden Monat in den deutschen Kinos. (Quelle: filmportal.de)
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