Film Jeder Schweigt Von Etwas Anderem

Jeder Schweigt Von Etwas Anderem bauderfilm

Do, 25.02.2016

19:00 Uhr

Goethe-Institut London

Jeder Schweigt Von Etwas Anderem | bauderfilm



Wir präsentieren zwei Dokumentarfilme von Marc Bauder, die zwei Themen vertiefen, die der Regisseur in seinem Spielfilmdebut Das System – Alles Verstehen heißt Alles Verzeihen verarbeitet hat. Wir haben diesen Spielfilm im Rahmen unseres Goethe-Kinos am 27. Januar gezeigt. Bauders Interesse an der Geschichte der DDR und deren Nachwirken über ihr Bestehen hinaus spiegelt sich auch in Jeder Schweigt von Etwas Anderem (2006) wieder. Anders jedoch als der Spielfilm Das System, in dem der junge Protagonist mit der Kollaboration seiner Eltern mit dem DDR-System konfrontiert wird, konzentriert sich der Dokumentarfilm auf Gegner des Systems, die für ihre Opposition bestraft wurden. Bauders Darstellung der Verbindung von Finanzen, Politik und Stasi-Netzwerken in Das System belegt sein Interesse an den komplexen Systemen, die aus den Verbindungen von Macht und Geld entstehen. Für seinen preisgekrönten Dokumentarfilm Master of the Universe (2013) hat er jemanden vor die Kamera geholt – den Investment Banker Rainer Voss – der Einblick in eins dieser System bietet.

Jede Familie hat ein Geheimnis, einen dunklen Punkt, den keiner berühren will. Ihrer liegt in einem Land, das gar nicht mehr existiert: Drei Familien, aus der geschätzten Zahl von 250.000 politischen Gefangenen der DDR, kämpfen mit der Frage, wieviel Vergangenheit sie heute noch zulassen wollen. Über drei Generationen geprägt durch Trennung, Repression und Sippenhaft, sitzen manche Wunden so tief, dass sie über Jahrzehnte niemand aufreißen wollte. Jetzt werden die Kinder erwachsen und damit wächst der Druck, das alte Schweigeabkommen zu brechen. Doch wie stellt man seinen Eltern die richtigen Fragen? Will man als Kind überhaupt alles wissen? Und wer soll eigentlich den ersten Schritt machen?
Der Film zeigt die Auseinandersetzung dreier Familien mit den generationsübergreifenden Folgen der DDR-Vergangenheit und wird so zu einer Bestandsaufnahme im Umgang mit der jüngsten deutschen Geschichte.

Deutschland 2006, Farbe,  DVD (mini-35mm), 72 Min., Deutsch mit englischen Untertiteln. Regie und Drehbuch: Marc Bauder and Dörte Franke. Mit Anne Gollin, Utz Rachowski, Tine and Matthias Storck.

Zurück