Irak 1997, Wolf vom Bundesnachrichtendienst (BND) und Leslie von der CIA sind Teil eines UN-Teams, das nach der erfolglosen Suche nach Massenvernichtungswaffen die Mitteilung erhält, dass die Mission abgebrochen wird und sie in ihre Heimatländer zurückkehren sollen. Wolf, zurück in der Zentrale des BND in Deutschland, ist jedoch weiterhin davon überzeugt, dass der Irak Anthrax-Viren herstellt und damit den Westen angreifen könnte. Als der BND Kontakt zu einem vermeintlichen Informanten mit Namen Rafid Alwan bekommt, erhält Wolf den Auftrag, diesen Mann, der angibt, als Ingenieur an Saddam Husseins geheimen Biowaffenprogramm mitgearbeitet zu haben, zu befragen. Rafid knüpft die Herausgabe seines Insider-Wissens allerdings an bestimmte Bedingungen, da er Angst hat, in den Irak zurückkehren zu müssen. Doch sind seine Informationen überhaupt glaubwürdig? Und wenn dies nicht eindeutig ist, wieso sind BND und CIA so an daran interessiert, seine Aussagen zu ihren Gunsten zu nutzen? Ein weltpolitisches Desaster bahnt sich an.
Für das Drehbuch des Films haben der mehrfach ausgezeichnete Regisseur Johannes Naber (unter anderem für sein Regie-Debüt The Albanian) und sein Ko-autor Oliver Keidel genaue Recherchen angestellt. Aus deren Ergebnissen ist eine Abrechnung mit einer Politik entstanden, welche sich mehr auf ihr eigenes Image als auf die Aufdeckung der Wahrheit konzentriert. Wir werden Zeugen eines Kräfteringens zwischen Geheimdiensten, dessen satirisch überspitze Schilderung einerseits amüsiert, uns andererseits angesichts der folgenden Entwicklungen im Irak einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
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Deutschland, 2020, Farbe, 108 Min., mit englischen Untertiteln.
Regie: Johannes Naber. Mit Sebastian Blomberg, Dar Salim, Virginia Kull, Michael Wittenborn, Thorsten Merten.
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