Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

László Moholy-Nagy und Walter Gropius
ARCHITEKTUR

Wechselwirkungen_Architektur
Réka Elekes © Goethe-Institut

Im Rahmen unseres Projekts „Wechselwirkungen“ thematisieren wir in dieser Woche die Beziehung zwischen Kunst und Architektur. So möchten wir Ihnen das besondere historische Paar László Moholy-Nagy und Walter Gropius vorstellen, die Gründer und wichtige Pioniere der Bauhaus-Bewegung. Ihre Zusammenarbeit war von großer Bedeutung für die Entwicklung des Bauhauses und hatte einen erheblichen Einfluss auf die Kunst und Architektur des 20. Jahrhunderts.

Aufgrund einer Ausstellung in der STURM-Galerie (Berlin 1922) war Walter Gropius von Moholy-Nagy Lászlós Arbeit und Persönlichkeit so positiv beeindruckt, dass er ihm eine Professorstelle am Bauhaus in Weimar anbot. Moholy-Nagy nahm an und begann im Alter von 27 Jahren, im Frühjahr 1923 den Lehrauftrag an der von Gropius gegründeten Bauhaus-Schule in Weimar. Er wurde zum Formmeister der Metallwerkstatt ernannt und leitete auch den Vorkurs. Diese Position ermöglichte es ihm, seine Ideen und Visionen in Bezug auf Kunst und Design direkt an die Studenten weiterzugeben.

Gropius bezeichnete Moholy später als "den großen Anreger", und in der Tat war er Gropius' wichtiger Mitarbeiter beim Aufbau des Bauhauses während des Übergangs von Weimar.

Während seiner Zeit am Bauhaus veröffentlichte Moholy-Nagy zwei Bücher und war gemeinsam mit Gropius Herausgeber der berühmten Bauhausbücher. Diese Bücher behandeln verschiedene Aspekte der Kunst und Design, einschließlich Malerei, Fotografie und Film.

Durch seine Lehrtätigkeit konnte Moholy-Nagy seine Ideen und Theorien über die Verbindung von Kunst und Technologie weiterentwickeln und verbreiten. Die Zusammenarbeit zwischen Moholy-Nagy und Gropius hatte einen großen Einfluss auf die Bauhaus-Bewegung und prägte die Entwicklung der modernen Architektur.

Die Idee einer ganzheitlichen Gestaltung von Räumen und Objekten, bei der Kunst und Design eine zentrale Rolle spielen, wurde durch ihre Arbeit weiter vorangetrieben. Diese Idee beeinflusste auch andere Architekten und Designer und prägte die Architektur des 20. Jahrhunderts.

Walter Gropius war der Gründer der Bauhaus Bewegung, er gründete das Staatliche Bauhaus in Weimar im Jahr 1919. Gropius' Interesse an der Bewegung "Die neue Sachlichkeit" und sein Wunsch, kooperative, praktische Arbeit im Dienste positiver sozialer Ziele zu fördern führten zu der Zusammenarbeit mit Moholy-Nagy, dessen sozialer Konstruktivismus und sein grenzenloser Enthusiasmus waren genau das, was Gropius suchte.

Gropius war bei dem Architekten Peter Behrens, einem prominenten Mitglied des Deutschen Werkbundes, ausgebildet worden und hatte sich 1910 mit einem eigenen Architekturbüro niedergelassen. Doch nach den Zerstörungen des Krieges schwebte Gropius eine neue Art von Schule vor, die alle Zweige der Gestaltung vereinen, alle Formen der Industrie umfassen und in der Architektur, dem Gesamtkunstwerk der Gestaltung, gipfeln sollte.

In Weimar fasste er die Hochschule für Bildende Künste und die Kunstgewerbeschule zu einem "kosmischen Ganzen" zusammen, einer einheitlichen Schule für Gestaltung, dem Bauhaus. Für Gropius war das Bauen eine Kunst, die koordinierte Teamarbeit erforderte, deren "orchestrale Zusammenarbeit" den "kooperativen Organismus, den wir Gesellschaft nennen", symbolisierte.

Über ihren didaktischen Wert für die Ausbildung der Studenten hinaus erfüllten die Bauhaus-Werkstätten eine soziale Verantwortung als Laboratorien für die Entwicklung neuer Entwürfe und Modelltypen - Möbel, Gebrauchsgegenstände, Textilien, Leuchten usw. -, die für die Massenproduktion geeignet waren. Die Schule pflegte dauerhafte Beziehungen zu Industrieunternehmen, die Lizenzen für die Produktion von Bauhaus-Entwürfen erwarben und Lehrstellen für vielversprechende Studenten finanzierten.

Am Bauhaus waren die abstrakten Ambitionen des Künstlers und die alltäglichen Belange des Handwerkers gleichermaßen wichtig. "Unser Bestreben", so Gropius später, "war es, den schöpferischen Künstler aus seiner Jenseitigkeit zu erwecken und ihn wieder in die reale Arbeitswelt zu integrieren".
 

Top